Shop / Bücher / Fachbücher
Thomas Warzog
Principia Metaidea
Deutungsversuch platonischer Ideen in der Physik und Mathematik

Hardcover Januar 2024
103 Seiten | ca. 17,0 x 24,0 cm
ISBN: 978-3-98913-072-2


Print-Ausgabe in den Warenkorb
€ 25.00 *

In diesem Essay wird der Versuch unternommen, die platonische Ideenlehre mit Hinblick auf die zeitgemäßen Erkenntnisse der Makro- und Mikrophysik sowie der Mathematik neu zu beleben.

Als Prämisse wird von einem Schöpfer ausgegangen, der unsere geistige und materielle Wirklichkeit nach seinen Ideen gestaltet hat. Die aus dem Schöpfergeist heraus gestalteten Ideen werden in diesem Essay als Wesenheiten antizipiert, die aus ihrer Innensicht heraus sich selbst dem Leser vorstellen. Sie werden also in diesem Essay nicht von außen beschrieben, sondern sie stellen sich mit der Ich-bin-Formel selbst vor, welche auf den Schöpfer verweist, der laut 2. Mose 3,14 die Frage nach seinem Namen mit "Ich bin, der ich bin" offenbart hat.

Dieser Deutungsversuch platonischer Ideen in der Physik und Mathematik ist unvollständig bezogen auf ihren Umfang und steht vollständig außerhalb des wissenschaftlichen Anspruchs von allgemeingültiger Nachvollziehbarkeit. Es ist jedoch nicht zu bestreiten, dass in der Natur fundamentale Bauprinzipien, welche hier als platonische Ideen aufgefasst werden, in Form von Naturgesetzen wiedererkannt werden.

Dieser Essay richtet sich an die Leser, welche für eine mögliche Existenz platonischer Ideen in der Physik und Mathematik offen sind. Es wäre wünschenswert, wenn platonische Ideen in der Philosophie einer zeitgemäßen Reform nicht nur in dem hier eingeschränkten Kontext von Physik und Mathematik erfahren würden. Platonische Ideen stellen gewissermaßen die Bauprinzipien der physikalischen Wirklichkeit, der Phänomena, und der geistigen Urbilder der gesamten Schöpfung dar.

In der Schlussbetrachtung teile ich meinen Traum vom Höhlengleichnis mit und weise auf den poetischen "Traum über das All" des Dichters Jean Paul (1763-1825) hin, der weit über diesen Deutungsversuch die Phantasie des Lesers auf die Schöpfung bezogen beflügeln kann.
Vorwort

Der griechische Philosoph Platon (427-348 v. Chr.) stellte in mehreren Dialogen seine Ideenlehre vor, welche er im Dialog "Politeia" besonders eindrucksvoll durch seine berühmten Sonnen-, Linien-, und Höhlengleichnisse veranschaulichte. Platonische Ideen sind demnach eigenständige geistige Entitäten, welche den sinnlich wahrnehmbaren Objekten ontologisch übergeordnet sind und nach denen diese vom Schöpfergeist gestaltet sind.

Im Höhlengleichnis (7. Buch) können die "seit Kindheit an Hals und Schenkeln gefesselten" Menschen nur die "Schatten" realer Gegenstände an der Felswand einer Höhle sehen. Platon stellt die "Lösung und Heilung" von den "Banden" dar, indem ein Mensch befreit würde, den "Hals umdrehte" und dann die Wirklichkeit der "Ideen" hinter der "Schattenwelt" sähe. Würde dieser Mensch nicht "ausgelacht" werden, wenn er den anderen davon berichtete, und würden sie nicht sagen, er habe sich die "Augen verdorben"?

In diesem Essay wird der gewagte Versuch unternommen, die platonische Ideenlehre mit Hinblick auf die zeitgemäßen Erkenntnisse der Makro- und Mikrophysik sowie der Mathematik neu zu beleben. Als Prämisse wird von einem Schöpfer ausgegangen, der unsere geistige und materielle Wirklichkeit nach seinen Ideen gestaltet hat. Die aus dem Schöpfergeist heraus gestaltete Ideen werden in diesem Essay als Wesenheiten antizipiert, die aus ihrer Innensicht heraus sich selbst dem Leser vorstellen. Sie werden also in diesem Essay nicht von außen beschrieben, sondern sie stellen sich mit der Ich-bin-Formel selbst vor, welche auf den Schöpfer verweist, der laut 2. Mose 3,14 die Frage nach seinem Namen mit "Ich bin, der ich bin" offenbart hat.

Das Wort "Idee" bezeichnet das geistige Urbild von Objekten der sinnlichen Anschauung. Jedes Objekt der sinnlichen Anschauung wird nach Platon vom Schöpfergeist (altgriechisch: Demiurg) in Form von Ideen als Noumenon (altgriechisch: Gedachtes) geistig gestaltet, bevor es als Phänomenon (altgriechisch: Erscheinendes) in die materielle Wirklichkeit eintritt. Nach seinen Ideen gestaltet der Schöpfergeist die Objekte der sinnlichen Anschauung. Im geistigen Bereich der Noumena befinden sich die Ideen, nach denen er die sinnliche Welt bildet. Die Idee ist also eine Objektivation, d. h. eine manifestierte geistige Vorstellung des Schöpfergeistes. Jedes sinnliche Objekt ist somit ein Abbild geistiger Urbilder, nach denen es gestaltet ist und deren Wesen es als Qualität seiner Beschaffenheit in sich aufnimmt.

Die Menschen betrachten die Abbilder der Ideen und rekonstruieren sie über ihre Begriffe. Jedoch ermöglichen die dabei verwendeten Begriffe lediglich eine unvollkommene Darstellung der Ideen, denn sie sind ja mit den Sinnen nicht unmittelbar erfahrbar. Nach Platon ist das Bewusstsein der Menschen mit dem Schöpfergeist unmittelbar verbunden. Daher kann eine Erinnerung an die Ideen durch eine innere Einsicht erfolgen, die unmittelbar und mit einem geistigen Erstaunen wahrgenommen wird. Dabei blitzen die Ideen gewissermaßen im Bewusstsein der Menschen innerlich auf, jedoch werden sie nicht selbst, sondern es werden lediglich die Erleuchtungen wahrgenommen, die von ihnen ausgehen und vom Bewusstsein erfasst werden. Dabei entsteht im Bewusstsein eine Ahnung von der Existenz der wahrgenommenen Ideen.

Es ist nicht zu bestreiten, dass Platons Ideenlehre die geistige Entwicklung des Abendlands und letztlich auch die der ganzen Welt nachhaltig beeinflusst hat. Bereits sein Schüler und Nachfolger Aristoteles (384-322 v. Chr.) distanzierte sich von Platons Ideenlehre, da diese wenig greifbar sei und seines Erachtens nicht hinreichend die Existenz der Sinnenwelt begründen könne. In unserer von den Erfolgen der Naturwissenschaften geprägten Zeit wird Platons Ideenlehre allenfalls aus einem historischen Interesse heraus studiert. Sie wird wenig bis kaum herangezogen, um sie auf eine moderne und zeitgemäße Art zu interpretieren.

Im ersten Kapitel werden wesentliche Ideen der Physik vorgestellt. Die makroskopischen Ideen zur Mechanik, Elektrodynamik und Relativitätstheorie werden zunächst erörtert. Anschließend werden die mikroskopischen Ideen zur Quantenmechanik betrachtet. Die Ideen der Physik stellen die geistigen Bauprinzipien der materiellen Wirklichkeit dar. Diese können bedingt durch das menschliche Erkenntnisvermögen letztlich über viele Stufen vom Experiment bis zur Theorie lediglich als Antworten auf die Fragestellungen der Physik höchst indirekt erfasst werden.

Der Abschnitt zur Mechanik beginnt mit der Betrachtung der Ideen von Raum, Zeit und Materie. Diese führen zur Idee der Masse und seiner Trägheit. Daraus wird die Idee eines Inertialsystems abgeleitet. Die Ideen zur Dynamik, welche auf dem Newtonschen Kraftgesetz basiert, werden anschließend erörtert. Die Gravitationskraft stellt das Wesen der Kraft dar und bestimmt nicht nur die Fallgesetze auf der Erde, sondern auch den Bewegungsablauf der Planeten. Die in der Mechanik grundlegenden Größen des Impulses, des Drehimpulses und der Energie sind als Erhaltungsgrößen eines abgeschlossenen mechanischen Systems mit entsprechenden Symmetrieprinzipien verknüpft. Diese grundlegenden Ideen der Mechanik stellen die wesentlichen Bauprinzipien der ganzen Physik dar.

Die Elektrodynamik beruht ganz wesentlich auf der Idee der elektrischen Ladung. Diese erzeugt elektrische und magnetische Felder und kann ihrerseits einen elektrischen Strom induzieren. Periodisch beschleunigte Ladungen generieren elektromagnetische Wellen. Die Ideen der Elektrodynamik bilden die Grundlage der Industrialisierung im 19. Jahrhundert.
Sie bilden auch die Grundlagen der Speziellen Relativitätstheorie. Aus historischen Gründen wird in dem entsprechenden Kapitel zunächst das Relativitätsprinzip erörtert, welches in die Ideen zum Minkowski-Raum mündet. Die Erkenntnis der physikalischen Äquivalenz von Masse und Energie ist ein natürliches Ergebnis der Speziellen Relativitätstheorie.

Albert Einstein (1879-1955) erkannte in seinem im Jahr 1907 aufgestellten Äquivalenzprinzip von träger und schwerer Masse, dass die Gravitationskraft physikalisch als Trägheitskraft interpretiert werden kann. Im Jahr 1915 gelang es ihm, die Feldgleichungen der Gravitation aufzustellen, welche die Geometrie der Raumzeit aus der Quelle einer Materieverteilung bestimmt. Die Bewegungen der Planeten um die Sonne ergeben sich als freien Fall der Planeten in einer gekrümmten vierdimensionalen Raumzeit-Geometrie.

In der Quantenmechanik wird es weitaus mystischer, weil diese Physik weniger anschaulich ist und eingeschränkt durch die Erkenntnisfähigkeit des Menschen nur in abstrakten makroskopischen Bildern erfasst werden kann. Hier wird die Heisenberg-Algebra als wesentliche Idee der Quantenmechanik erkannt. Diese begrenzt die Möglichkeit des Menschen, die mikrophysikalische Natur in enge Bahnen zu fassen, was sich in der Unschärferelation der Quantenmechanik ausdrückt. Deshalb wird diese als Ausdruck des Frei- heitswillens der mikrophysikalischen Teilchen gedeutet.
Anschließend präsentieren sich die Ideen der elektrischen Elementarladung, des Spins von Teilchen sowie das Identitätsprinzip, bevor sich das Atom selbst vorstellt. In der Atomphysik wird die Wechselwirkung zwischen Elektronen und Photonen, den Lichtteilchen, erforscht. Daher stellen sich diese Entitäten selbst vor und erklären ihren Auftrag im Atomgeschehen. In der nächsten Stufe des Mikrokosmos stellt sich der Atomkern vor. Da dieser aus den Kernbausteinen der Nukleonen besteht, werden zuletzt am Beispiel des Protons die Ideen, welche der Elementarteilchenphysik zugrunde liegen, dargelegt.

Die Ideen der Mathematik werden unmittelbar in einer symbolischen Formelsprache beschrieben. Diese stellt die äußere Beschreibung der Ideen dar. In diesem Essay wird jedoch eine innere Sicht auf die Ideen versucht. Prinzipielle Ideen der Mathematik stellen sich selbst vor. Im ersten Unterkapitel stellen sich die Ideen der Zahlen vor. Dabei geben die natürliche, die rationale, die reelle und die komplexe Zahl einen Einblick in ihre wesentlichen Eigenschaften.

Analog präsentieren sich die Ideen der Algebra mit der Gruppe, dem Ring und dem Körper. Dann folgen die Ideen der Topologie mit dem Punkt, dem Kreis, der Kugel, der 3-Sphäre. Die Ideen der Geometrie werden anschließend am Beispiel der Euklidischen, der Projektiven und der Riemannschen Geometrie skizziert. Zum Schluss werden die Ideen zur Analysis von der re- ellen Analysis über die komplexe Analysis in Form der Funktionentheorie bis zur Funktionalanalysis exemplarisch vorgestellt.

Dieser Deutungsversuch platonischer Ideen in der Physik und Mathematik ist unvollständig bezogen auf ihren Umfang und steht vollständig außerhalb des wissenschaftlichen Anspruchs von allgemeingültiger Nachvollziehbarkeit. Es ist jedoch nicht zu bestreiten, dass in der Natur fundamentale Bauprinzipien, welche hier als platonische Ideen aufgefasst werden, in Form von Naturgesetzen wiedererkannt werden.

Dieser Essay richtet sich an die Leser, welche für eine mögliche Existenz platonischer Ideen in der Physik und Mathematik offen sind. Es wäre wünschenswert, wenn platonische Ideen in der Philosophie einer zeitgemäßen Reform nicht nur in dem hier eingeschränkten Kontext von Physik und Mathematik erfahren würden.
Platonische Ideen stellen gewissermaßen die Bauprinzipien der physikalischen Wirklichkeit, der Phänomena, und der geistigen Urbilder der gesamten Schöpfung dar.

In der Schlussbetrachtung teile ich meinen Traum vom Höhlengleichnis mit und weise auf den poetischen "Traum über das All" des Dichters Jean Paul (1763-1825) hin, der weit über diesen Deutungsversuch die Phantasie des Lesers auf die Schöpfung bezogen beflügeln kann.

1 2 3 4 5

SPAM-Schutz:
Bitte kreuzen Sie das Kästchen an.


 ¹ Diese Felder müssen ausgefüllt werden
 ² 1 ist die niedrigste, 5 die höchste Bewertung
Für diesen Artikel ist noch keine Presse / PR vorhanden.



Code eingeben:


 ¹ Diese Felder müssen ausgefüllt werden
* Alle Preise inkl. der gesetzlichen Mehrwertsteuer (gilt für Bestellungen aus Deutschland und Österreich)
weitere Artikel von Thomas Warzog
Thomas Warzog
Principia Metalogica
Mai 2023
Hardcover
€ 25.00
Thomas Warzog
Das Wesen der Mathematik
Januar 2023
Hardcover
€ 25.00
Thomas Warzog
Metaphysik
März 2023
Hardcover
€ 25.00