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Wolfgang Mährle
Württemberg im Ersten Weltkrieg
Dokumente aus dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart

Taschenbuch September 2016
134 Seiten | ca. 14,8 x 21,0 cm
ISBN: 978-3-96014-173-0


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Für historische Feinschmecker! Wolfgang Mährle präsentiert Delikatessen aus dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart: 15 Lektürehäppchen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Unter anderem: Beiträge über die Österreicherin May Senta Hauler, die mehrere Wochen lang im Württembergischen Gebirgs-Bataillon kämpfte, sowie über den Frontsoldaten Paul Hub, der seiner Verlobten Maria Thumm Hunderte Briefe schrieb – einzigartige Dokumente einer Liebe zwischen Hoffen und Bangen. Auch die prächtig illustrierten Gefechtsberichte des späteren „Wüstenfuchses“ Erwin Rommel fehlen nicht.

Liebe in den Zeiten des Großen Krieges

„Herzliebs Käferle!“: Die Feldpostbriefe des Kriegsfreiwilligen Paul Hub aus Stetten im Remstal


„Den 26. April 1917. Herzliebs Käferle! Schatzele, du schreibst z[ur] Z[ei]t wieder Briefe voll Angst & Qual. Weißt du denn nicht, daß es uns brillant geht? Du träumst & schreibst von Blut, Tod & grausiger Schlacht. Ach, fällt uns doch noch gar nicht ein, uns in dieser Weise zu bekriegen. Wir sind wenige Kilometer hinter der Front & denken nicht an Tod & Kriegsgeschrei.“

Paul Hub musste wieder einmal eine Seelenmassage verabreichen. Seine Verlobte Maria Thumm schien in regelmäßigen Abständen die Nerven zu verlieren. Dann drängte sie ihn in ihren Briefen zur Vorsicht, hatte Angst um ihn, machte ihm ein schlechtes Gewissen.

Die Sorge war ja nicht unberechtigt. Aber: Vorsicht im Krieg? Paul Hub konnte darüber innerlich nur lachen. Vorsicht war eine unbrauchbare Kategorie in diesem Krieg. Wenn man im Trommelfeuer stand, entschied der Zufall über Leben und Tod. Paul wusste das und versuchte es Maria in seinen Briefen deutlich zu machen. Vergeblich.

Vorsicht stand auch aus einem anderen Grund nicht zur Debatte: Sich selbst zu schonen, hatte Paul Hub nicht im Sinn gehabt, als er sich im August 1914 als Freiwilliger zur Armee gemeldet hatte. Er war damals 23 Jahre alt gewesen, arbeitete als Notariatspraktikant in Münsingen. Der Krieg, das war für ihn das große Versprechen, die Befreiung aus dem monotonen bürgerlichen Dasein. Paul strebte nicht nach Sicherheit, sondern nach militärischen Ehren. Er wollte dabei sein beim großen Sieg über die Franzosen und die „Tommies“. Diese Grundeinstellung ging ihm auch in den grauenvollsten Augenblicken an der Front nicht verloren – nicht einmal im Frühjahr 1915, als der Krieg ihm innerhalb weniger Wochen zwei Brüder entriss.

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