Shop / Bücher / Biografien und Memoiren
Frida Schmidt
Wir waren 13
Tagebücher von 1885-1909

Taschenbuch Mai 2020
862 Seiten | ca. 14,8 x 21,0 cm
ISBN: 978-3-96014-680-3


Print-Ausgabe in den Warenkorb
€ 17.90 *
zzgl. Versandkosten

Frida Schmidt (1871 -1961) schildert in ihren Tagebüchern sehr anschaulich die anscheinend heile, aber latent durch die Vorahnungen auf einen großen Krieg belastete Welt um 1900. Frida war die älteste von neun Töchtern und vier Söhnen der Gutsbesitzer Nicolaus und Olga Schmidt von Windeby in der Nähe der damaligen Kreisstadt Eckernförde in Schleswig-Holstein. Frida erhielt ebenso wie ihre Schwestern Privatunterricht zu Hause. Sie konnte sich auf Englisch und Französisch verständigen, las die Klassiker der deutschen Literatur sowie die damaligen Bestsellerromane und regelmäßig die Zeitung. Mit Ausnahme einer Schwester, die Krankenschwester wurde, hatten Frida und ihre anderen Schwestern keine Berufsausbildung. Die Brüder hingegen konnten das Gymnasium besuchen und nach dem Abitur Jura studieren bzw. die Offizierslaufbahn einschlagen. Besonders ihr Vater war gegen eine solche Berufsausbildung für Töchter seines Standes.
Wir lernen Frida Schmidt aus ihren Tagebüchern als gebildete, aufgeschlossene, gut beobachtende, schreibgewandte, naturverbundene und sozial denkende junge Frau kennen, die in diesem ersten Teil ihrer Tagebücher anschaulich das Leben der großen Gutsbesitzerfamilie und ihre Beziehungen zur Außenwelt sowie die patriarchalischen Verhältnisse auf den Gütern in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg schildert. Frida berichtet nicht nur aus ihrer unmittelbaren familiären Umgebung, sondern auch über alles, was auf dem Lande in ihrer Heimat, in Deutschland und in der Welt geschah. Insoweit sind ihre Tagebücher auch von allgemeinem Interesse. Daher sind bereits einige Auszüge in den Jahrbüchern der Heimatgemeinde Eckernförde veröffentlicht worden. Sie hatte ein gutes Verhältnis zu ihrem Vater, dem in seinen Kreisen hochgeschätzten stellvertretenden Landrat. Auch deswegen interessierte sie sich für die Landwirtschaft, so dass wir viel über die Bewirtschaftung des Gutes erfahren, dabei u.a. von dem Beginn der Mechanisierung.
Religiosität und Verzicht auf weltliche Vergnügungen veranlassten Frida, mit großem zeitlichen Aufwand arme und kranke Landarbeiterfamilien zu betreuen, d. h. im heutigen Sinne Sozialarbeit zu leisten. Auf diese Weise lernen wir auch die sozialen Verhältnisse in der patriarchalischen Struktur der Landgüter kennen.
Die erhalten gebliebenen Tagebücher, die sich im Familienarchiv in Westerthal befinden, umfassen die Zeitspanne von 1895 bis 1932. Zahlreiche Bände fehlen jedoch. Frida Schmidts Tagebücher sind in deutscher Currentschrift überliefert. In der vorliegenden Bearbeitung ist der Text erheblich gekürzt sowie mit Überschriften und Fußnoten versehen.
Der zweite Teil der Tagebücher von 1910 bis 1932 wird vorbereitet.

Die gestrige Wahl des Kreises Eckernförde-Schleswig für einen
Kreistagskandidaten hat gezeigt, welchen Umfang die Sozialdemokratie nimmt, und die Stimmen für den Vertreter, den sie wünscht,
sind sehr überwiegend. Hier auf Windeby stellten sich fünf solcher Stimmen heraus, meistens von Wochlöhnern auf Friedensthal,
und sie sind auch gleich fortgeschickt. Die Aussicht für den Grafen
248
Reventlow auf Wulfshagen als Konservativer gewählt zu werden, ist
jedenfalls zunichte geworden.

1 2 3 4 5

SPAM-Schutz:
Bitte kreuzen Sie das Kästchen an.


 ¹ Diese Felder müssen ausgefüllt werden
 ² 1 ist die niedrigste, 5 die höchste Bewertung
Für diesen Artikel ist noch keine Presse / PR vorhanden.



Code eingeben:


 ¹ Diese Felder müssen ausgefüllt werden
* Alle Preise inkl. der gesetzlichen Mehrwertsteuer (gilt für Bestellungen aus Deutschland und Österreich)