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Melanie Lauterbrunner
Thiwelfaria - Das Gesicht von Liebe und Tod


Taschenbuch November 2018
406 Seiten | ca. 14,8 x 21,0 cm
ISBN: 978-3-96014-525-7
ISBN (E-Book): 978-3-96014-526-4



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Das Abenteuer geht weiter

Nachdem es Laura und ihren Freunden gelungen war, Lilly zu befreien, sind die beiden Schwestern endlich wieder vereint.
Um ihre Bestimmung erf�llen zu k�nnen und den Krieg in Thiwelfaria zu beenden, werden Laura und Lilly dazu gezwungen, sich ihren schlimmsten �ngsten zu stellen. Mehr als einmal drohen sie an ihrer Aufgabe als H�ter zu scheitern, aber der starke Zusammenhalt zwischen ihnen und ihren Freunden gibt ihnen die n�tige Kraft um weiterzumachen.
Ein m�chtiges Geschenk von unverhofften Mitstreitern verspricht ihnen einen Vorteil gegen�ber dem Tyrannen Khorus, doch ein Verr�ter aus den eigenen Reihen ebnet dem Tod den Weg in den engsten Kreis der Gef�hrten. Als ein dunkles Geheimnis die Verb�ndeten endg�ltig zu entzweien droht, scheint das Schicksal des magischen Reiches Thiwelfaria besiegelt.
Prolog

�Bitte�, flehte der Satyr und erhob sich auf die Knie, �bitte lass mich gehen.�
Er verzog sein Gesicht vor Schmerz.
�Ich schw�re�, keuchte er, �dass ich niemandem mehr etwas antun werde, egal, ob Frau oder Kind. Ich verschwinde von hier, und du musst mich nie wieder sehen. Bitte, hab Erbarmen.�
Laura blickte auf ihn hinunter. Er wirkte bemitleidenswert, doch sie blieb davon vollkommen unber�hrt. Memoria sah zu ihr auf, als wisse er nicht, was er tun sollte. Ohne den Satyr aus den Augen zu lassen, befahl sie verbittert: �Bring es zu Ende.�
Memoria z�gerte nicht.
Mit gefletschten Z�hnen st�rzte sich der Feuerwolf auf die Kreatur und steckte sie in Brand. Der Satyr schrie, als die Flammen ihn auffra�en, doch Laura beachtete ihn nicht weiter.
Mit leeren Augen betrachtete sie die sterblichen �berreste seiner Gefolgsleute. Vermutlich sollte sie Reue empfinden wegen der Brutalit�t, mit der sie diese Kreaturen niedergemetzelt hatte, doch sie empfand gar nichts. Einen nach dem anderen lie� sie die Satyrn in Flammen aufgehen, und sah zu, wie sie langsam verbrannten. Dabei nahm sie Barocks Anwesenheit wahr, die ihr in dem Durcheinander bisher v�llig entgangen war. Laura breitete die Arme aus und drehte sich im Kreis.
�Siehst du das?�, rief sie in den Wald hinein. �Du hattest die Chance mich zu t�ten und hast sie nicht genutzt! Wenn wir uns das n�chste Mal begegnen, wird es dir genauso ergehen!�
Es begann zu regnen, zuerst nur ganz leicht, doch bereits wenige Augenblicke sp�ter goss es in Str�men. Laura lie� schwer atmend die Arme sinken. Die Flammen waren erloschen und hatten von den Satyrn lediglich ein paar H�ufchen Asche �brig gelassen.
Laura wunderte sich nicht dar�ber, dass auf einmal Lilly neben ihr stand. Ihre Schwester war mit dem Regen gekommen.
Gemeinsam starrten sie auf den Boden, bis Lilly fl�sternd meinte: �Nichts wird mehr so sein wie fr�her.�
Laura sch�ttelte mechanisch den Kopf �Nein.�
Mehr zu sich selbst, fuhr Lilly fort: �Es werden schwere Zeiten auf uns zukommen.�
�Ich wei�.�
Und dann standen sie eine Weile einfach nur da.
Lilly blickte auf und musterte das Profil ihrer Schwester. �F�rchtest du dich?�
Laura hatte nicht die Absicht sie zu bel�gen.
�Ja�, erwiderte sie, ohne sich daf�r zu sch�men.
Lilly l�chelte wehm�tig und fl�sterte: �Ich mich auch.�
Als Laura ihre Hand nahm, verschr�nkten sich ihre Finger ineinander.
Nur mit M�he gelang es Lilly, ihre Tr�nen zur�ckzuhalten. �Ich bin froh, dass du bei mir bist.�
�Ja, ich bin auch froh.� Laura f�hrte die Hand ihrer Schwester an ihre Lippen und k�sste sie sanft.
�Bitte, lass uns von hier verschwinden�, bat sie ersch�pft.
�Nur zu gerne.� Lilly legte die Arme um ihre Schwester und schloss die Augen.
Im n�chsten Moment verschwammen ihre K�rper zu Silhouetten und verschwanden mit dem Regen.
Ein Schatten l�ste sich aus dem Schutz der B�ume. F�r den Bruchteil einer Sekunde konnte man das Aufblitzen zweier Augen sehen, die das helle Mondlicht reflektierten.
Kurz hafteten sie auf dem Punkt, an dem Laura und Lilly eben noch gestanden hatten, bevor die Gestalt sich lautlos in die Dunkelheit des Nachtwaldes zur�ckzog.
Ja, es w�rden schwere Zeiten auf sie zukommen.

Die Stellarie
Der Winter beherrschte den n�rdlichen Wald. Die Stellarie liebten die K�lte, das Eis, den Schnee. Nur dort f�hlten sie sich zu Hause. Einst war die Vastasteppe auch von Schnee und Eis bedeckt gewesen. Damals hatte man das Land Perlvenia genannt. Die k�hle Sch�nheit. Nirgendwo strahlte das Licht der Sonne heller. Nirgendwo war die Luft reiner.
So hatte man das Land beschrieben. Doch nun nicht mehr. Hei�er Sand �berzog die Ebenen. Die Luft war reines Gift. Nichts war mehr �brig von der einstigen Sch�nheit. Das Land war h�sslich geworden, wie die Kreatur, die es sein Eigen nannte.
Henry hatte sich schon fr�h auf den Weg gemacht. Als Laura wach wurde, war er bereits weg. Etwas schwerf�llig stieg sie aus dem Bett und begann sich fertig zu machen. Sie zog sich warm an, und packte noch mindestens drei Schichten Kleidung in ihren Beutel. Laura mochte die K�lte nicht. Und seit sie Memorias H�terin war, sogar noch weniger als vorher. In ihrem Kopf ging sie erneut alles durch, um sicher zu sein, dass sie nichts vergessen hatte, und machte sich schlie�lich auf den Weg zu ihrer Schwester. Memoria lief dabei in Gestalt eines Feuerwolfes neben ihr her. Er begann augenblicklich zu knurren, als er die Wasserstrahlen sah, die sich in Lillys Zimmer hin und her schl�ngelten.
�Was machst du denn da?�
Lilly fuhr erschrocken herum. Im selben Moment fielen die Wasserstrahlen in sich zusammen und landeten mit einem lauten Platschen auf dem Boden.
�Oh Mist�, sagte sie m�rrisch, �Merla wird mich umbringen.� Sie lie� die Pf�tzen wieder zur�ck ins Waschbecken gleiten, wobei die M�bel, die sich bereits mit Wasser vollgesogen hatten, wohl oder �bel so bleiben mussten.
�Ach was�, Laura schmunzelte, �das trocknet bevor sie es mitkriegt. Warum musst du auch immerzu mit deinen F�higkeiten herumspielen?�
�Ganz einfach�, Lilly schnappte ihren Beutel und trat auf den Flur hinaus, �weil es unglaublich cool ist.�
Laura verdrehte die Augen. �Komm, die anderen warten bestimmt schon auf uns.�
�Wartet!�
Die beiden Schwestern drehten sich um und sahen Nell und Alin auf sich zukommen. Sie hatten beide einen kleinen Beutel umgeh�ngt und waren vom Bl�tenkopf bis zu den Wurzelf��en in warme Kleidung eingewickelt.
Laura hob eine Augenbraue. �Was soll denn das werden?�
�Na, wir kommen mit ist doch klar. Versucht ja nicht uns daran zu hindern.� Mit diesen Worten zogen die zwei Glimmis an ihnen vorbei und hielten auf den Ausgang zu.
�Tja�, meinte Lilly schmunzelnd, �wer kann da schon Nein sagen?�
Laura sch�ttelte den Kopf. �Sie sollten nicht mitkommen. Es k�nnte gef�hrlich werden.�
�Ach bitte, Schwesterherz, sie sind alt genug. Sie k�nnen auf sich selbst aufpassen.�
�Eben nicht! Du kennst sie nicht so gut wie ��
�Scht!�, fiel Lilly ihr ins Wort, �h�r auf rumzumeckern und komm. Du sagtest doch, wir seien sp�t dran.�
Verdutzt blickte Laura ihrer Schwester hinterher und folgte ihr schlie�lich leise vor sich hin schimpfend. Ihre Freunde warteten bereits auf dem n�rdlichen Plateau. Tom war auch da, jedoch nur, um sich zu verabschieden. Er hatte Seivoss zugesagt, ihn bei der Suche nach Selana zu unterst�tzen.
Es dauerte nicht lange, und man h�rte den leisen Motor des riesigen Pusteblumensamens, der sie zum Nordwald bringen w�rde. Marion brachte das gro�e Ding vor ihnen zum Stehen und �ffnete die Rampe, �ber die man in die Gondel gelangte. Laura seufzte schwer und f�gte sich ihrem Schicksal. Ob es ihr gefiel oder nicht, es war die schnellste und unkomplizierteste Art zu reisen. Sie umarmte ihren Vater zum Abschied und betrat den fliegenden Albtraum.
Lilly setzte sich neben ihre Schwester und legte einen Arm um sie. �Keine Bange. Sollten wir abst�rzen, l�se ich uns einfach in Wasser auf.�
�Das soll mich jetzt beruhigen oder wie?�, meinte Laura gepresst, als sie abhoben. Die Glimmis stellten sich auf ihre St�hle, um aus den Fenstern sehen zu k�nnen.
�Oh, ist das aufregend!� Beide sahen aus wie kleine Kinder am Weihnachtsabend.
Laura schloss die Augen und versuchte an etwas Erfreuliches zu denken. Das gleichm��ige Summen des Motors hatte zur Folge, dass sie irgendwann einschlief, und somit die ganze Fahrt verpasste. Kurz bevor sie ankamen, weckte Lilly ihre Schwester, indem sie ihr die Nase zuhielt.
Laura richtete sich ruckartig auf. �Was ist los? Sind wir schon da?�
Sie blinzelte benommen und sah die Belustigung in den Gesichtern ihrer Freunde. Wie in Zeitlupe drehte sie sich zu ihrer Schwester um. �War das wirklich n�tig?�
�Ja, war es.� Lilly grinste breit und deutete aus dem Fenster. �Sieh nur.�
Von au�erhalb drang grelles, bl�uliches Licht in die Gondel, weshalb Laura einige M�he hatte etwas zu erkennen. Feine Eiskristalle hatten sich auf den Fensterscheiben gebildet, was die Sache nicht gerade einfacher machte.
Laura richtete sich auf, kniff die Augen zusammen und betrachtete die Landschaft, die sich unter ihnen erstreckte. �Wow.�
Durch einen Schleier aus glitzerndem Schneestaub hindurch, konnte sie gro�e Nadelb�ume sehen, die in einen dicken, wei�en Mantel geh�llt waren. Wie viele Pflanzen in Thiwelfaria, waren auch diese B�ume ungew�hnlich hoch. Das Sonnenlicht wurde von Schnee und Eis bl�ulich reflektiert, was den k�hlen aber sch�nen Eindruck, noch verst�rkte. Trotz der beeindruckenden Aussicht, f�hlte sich Laura etwas unwohl.
�Mir wird jetzt schon ganz kalt, wenn ich daran denke, dass wir da raus m�ssen.� Wehm�tig warf Laura einen Blick zur�ck. In der Ferne konnte man die Umrisse der goldenen Stadt erkennen und das warme Licht, das sie umgab.
�Du tr�gst mindestens zehn Schichten Kleidung.� Chris betrachtete Laura mit hochgezogenen Augenbrauen. �Dass dir kalt wird, ist eher unwahrscheinlich.�
Er sah betr�bt an sich hinunter, und dann aus dem Fenster. Das eine oder andere Kleidungsst�ck mehr, h�tte ihm bestimmt auch nicht geschadet.
�Ich hab dir doch gesagt du sollst mehr anziehen. Aber du wolltest ja wieder einmal nicht auf mich h�ren, Sturkopf.� Raoul l�chelte schadenfroh und erntete daf�r einen bitterb�sen Blick.
�Du w�rst die perfekte Mutter. Eine h�ssliche zwar, aber immerhin.�
�H�rt auf ihr zwei.� Laura sch�ttelte den Kopf. �Ihr benehmt euch wie ein altes Ehepaar.�
Sie warf Henry einen am�sierten Blick zu. Der verdrehte die Augen und erhob sich. �Wir sind da.�
Die Gondel ruckelte ganz ordentlich, als Marion versuchte, auf dem Boden aufzusetzen. Mit den Landungen hatte der kleine Tepi schon immer seine Probleme gehabt, doch diesmal war es ganz besonders �bel. Seine Passagiere wurden ordentlich durcheinandergesch�ttelt, bis das Vehikel schlie�lich unversehrt zum Stehen kam.
Lilly streckte erleichtert die H�nde in die H�he. �Wir leben noch!�
�Ja, gerade noch so�, h�rte man Nell�s ged�mpfte Stimme. Sie und Alin hatten es, so leicht wie sie waren, schwer gehabt, die Balance zu halten und so endete ihre Reise unter den B�nken, bedeckt von unz�hligen Proviants�cken.
Alin schnaubte bei dem Versuch sich rauszuwinden. �Es w�re nett, wenn uns jemand helfen k�nnte, sofern es nicht allzu viele Umst�nde macht!� Mit jedem Wort klang sie hysterischer.
Laura seufzte und wandte sich an Lilly. �Hab ich�s dir nicht gesagt. Ausgesprochen bl�de Idee.�
Lilly grinste �ber beide Ohren. �Ach was. So wird uns zumindest nicht langweilig.�
Raoul half den zwei Glimmidamen sich aufzurichten und verteilte anschlie�end die Proviantbeutel. Einer nach dem anderen traten sie ins Freie und betrachteten staunend die Landschaft. Sie war von oben schon sch�n gewesen, doch aus unmittelbarer N�he, wirkte alles noch viel eindrucksvoller. Bei dem Anblick war sogar die kalte Luft einigerma�en gut zu ertragen.
Wo man auch hinsah, glitzerte es. Kleine Eistropfen hingen an F�den von den �sten der umstehenden B�ume, und bewegten sich sanft im Wind. Im Sonnenlicht funkelten sie wie tausend Diamanten. Immer wenn sie sich ber�hrten, konnte man ein angenehmes, leises Klirren h�ren. Feiner Schneestaub l�ste sich von den B�umen und wurde wild umher gewirbelt. Wo man auch hinsah, alles war wei�.
Sie w�rden durch knietiefen Schnee waten m�ssen. Bei dem Gedanken wurde Chris abermals mulmig. Er war sich nicht sicher, ob seine Stiefel das aushalten w�rden. H�tte er doch blo� auf Raoul geh�rt.
Henry verabschiedete sich von Marion, bevor der sich in die L�fte erhob und sein Gef�hrt Richtung Amuna steuerte.
�Er wird uns heute Abend wieder hier abholen�, erkl�rte Henry und marschierte los, �wir sollten uns also beeilen.�



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