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Hans Astor
Sumpfleichen
Eifelkrimi

Taschenbuch Mai 2024
321 Seiten | ca. 12,5 x 19,0 cm
ISBN: 978-3-98913-103-3


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Am frühen Morgen spürt der Hund eines Spaziergängers in einem Naherholungsgebiet eine stark entstellte Leiche auf. Was anfangs wie das Werk eines wütenden Wasserbüffels aussieht, entpuppt sich ziemlich schnell als gezielter Mord. Auch ein zweites Tötungsdelikt ist, der Beweislage entsprechend, als Mord einzuordnen.

Die Spuren der Taten führen die Ermittler unverhofft in einen tiefen Sumpf von Waffenschiebereien und einen aufsehenerregenden Korruptionsskandal in den Reihen der Polizei!

Kripo, BKA und Staatsanwaltschaft arbeiten intensiv an der Lösung eines Falles. Man möchte schnell mit einem erfolgreichen Ergebnis glänzen, bevor die Presse die Arbeit der Polizei in der Luft zerreißt.
Auch einige Nebenschauplätze, angesiedelt im Milieu der Waffenschieberbanden, machen den Polizisten das Leben schwer und die Ermittlungen extrem gefährlich …

Dieser Kriminalroman, angesiedelt in der vulkanischen Osteifel, basiert neben seinen überwiegend frei erfundenen Handlungssträngen auch auf realen Kriminalfällen. Trotzdem sind Ähnlichkeiten mit lebenden und toten Personen oder mit Zeitgeschehnissen und Handlungen rein zufällig.
Kapitel 3
Am nächsten Morgen waren Hauptkommissar Rolf Petri und seine Kollegin, Oberkommissarin Inge Kugler durch den Kriminaldauerdienst informiert worden. Der Hund eines Spaziergängers hatte heute in aller Frühe einen grausigen Leichenfund in einem beliebten Naherholungsgebiet gemacht.
Jetzt war das Ermittlerduo vom K11 aus Koblenz auf dem Weg in die sogenannten „Thürer Sümpfe", ein Areal neben dem Mendiger Flugplatz, unterhalb des kleinen Dorfes Thür. Die Koordinaten welche die Leitstelle den Beamten übermittelt hatte, führten den Wagen der beiden Kriminalisten zielgenau zum Einsatzort.
„Feine Sache! Früher, ohne Navi, hätte man sich hier zum Appel gesucht", meinte Rolf Petri zu seiner Kollegin.
Der Dauerregen der letzten Tage hatte zwar endlich aufgehört, trotzdem waren die Böden des Geländes patschnass und am triefen. Man konnte das nasse Gras förmlich riechen.
„Guck mal da, Bullen!", rief Inge Kugler überrascht, nachdem das Fahrzeug über einen befestigten Feldweg, mitten in das Feuchtgebiet gelotst wurde.
„Polizisten, wo?", fragte Petri verwundert.
„Nein, keine Polizei, die da drüben meine ich!", lachte die Oberkommissarin und zeigte auf eine stattliche Herde Wasserbüffel, welche friedlich in dem hüfthohen Sumpfgras umher trottete.
„Da sind die anderen Bullen!", antwortete Petri, als er nach der nächsten Kurve die Dienstfahrzeuge der Kollegen aus Mayen entdeckte.
Auch einige Leute der heimischen Presse standen bereits hinter der Absperrung herum, in Erwartung das Foto des Tages zu schießen oder irgendeine Aussage zur Sachlage zu erhaschen. Da konnte man mal wie-der sehen wie sich so mancher Zeitgenosse aus der berichtenden Zunft innerhalb kürzester Zeit unbeliebt machte. Jeder normaldenkende Mensch konnte erkennen, dass die Ermittler gerade erst am Ort des Geschehens eingetroffen waren, die wussten also selbst noch nicht was sie da erwartete.
„Guten Morgen, Wächtermann mein Name, von der Osteifel- Zeitung. Was ist passiert?“, fragte so ein ziemlich aufdringlicher Pressemensch.
„Ein Ufo ist gelandet, wir pumpen grade den Sprit ab“, antwortete Petri verärgert.
„Die Öffentlichkeit hat aber ein Recht auf fundierte Information, was soll diese seltsame Antwort?“, entrüstete sich der Journalist aufgebracht.
„Sparen Sie sich Ihr vorlautes Gegeifer und üben Sie sich in Geduld, so wie Ihre Kollegen dahinten auch. Was bilden Sie sich eigentlich ein?“, gab Petri zur ihm Antwort. „Bevor Sie hier weiter rumplärren, zeigen Sie mir bitte mal Ihren Presseausweis!"
Sofort zückte Wächtermann seine“ Pappe“ und hielt Sie dem Hauptkommissar entgegen.
„Danke“, meinte Petri, er besah sich den Ausweis, prüfte kurz anhand der Jahreszahl die Gültigkeit und dann … ach Gott! Da fiel ihm doch tatsächlich der schicke Presseausweis aus der Hand, und dann noch mitten in diese dreckige Pfütze!
„Das tut mir aber jetzt leid, wirklich“, lächelte Petri freundlich. „Ich muss aber jetzt weitergehen, Herr Wichtelmann.“
Inge Kugler kam aus dem Grinsen nicht heraus, sie kannte die derben Späße die Ihr Vorgesetzter mit allzu aufdringlichen Pressevertretern veranstaltete.
„Guten Morgen die Herren, Petri vom K11, Koblenz und meine Kollegin Kugler. Was liegt an?", begrüßte Petri den Kollegen aus Mayen mit den drei silbernen Sternen auf der Schulter.
„Na dann kommt mal mit, das ist nichts für schwache Nerven!", entgegnete der Uniformierte und marschierte zu dem Leichenfundort voraus.
Der elektrische Zaun des sumpfigen Weidegeländes musste durch die SpuSi an einer Stelle durchtrennt werden, damit man den Leichenfundort überhaupt ungehindert und ohne einen Stromschlag erreichen konnte.
Der Tote lag zwar nur wenige Schritte abseits des Feldweges, aber schon auf der anderen Seite des elektrischen Weidezauns, im Gehege der Wasserbüffel.
Vom Weg aus war die Leiche gut sichtbar, daher blieb sie dort nicht lange unentdeckt. Es lag auf der Hand das die ersten Besucher auf die Leiche aufmerksam wurden.
Die sumpfige Wiese war patschnass und matschig, das Schuhwerk der beiden Ermittler war ziemlich schnell feucht und schmutzig. Man konnte förmlich sehen wie der Oberkommissarin die blanke Wut in den Hals kroch. Das waren nagelneue Treter die sie sich soeben mächtig versaut hatte!
Die Kugler wendete sich auf der Stelle angewidert ab, nachdem sie einen ersten Blick auf den Leichnam geworfen hatte. Petri dagegen behielt die Nerven und ließ den Fundort auf sich wirken.
„Oh mein Gott, wie sieht der denn aus?", meinte er trotzdem angeekelt, „was ist denn mit dem bloß passiert?"
Ihm bot sich ein grauenhaftes Bild: Stirn, Nase und Jochbein, sowie eine Augenhöhle waren eine eklige Masse aus Blut und Matsch. Man hätte glauben können der Tote hätte mit einer Planierraupe geflirtet, aber scheinbar hatte ihm einer der Wasserbüffel ins Gesicht getreten.
Dass es sich bei der Leiche mit Sicherheit um eine männliche Person handelte, konnte man anhand der Bekleidung unschwer erkennen, aber um wen es sich da genau dreht, das musste die SpuSi ans Licht bringen und die hatte erst mit der Arbeit begonnen.
„Wer hat den Toten gefunden?“, fragte Inge Kugler den Polizeihauptkommissar aus Mayen.
„Der Mann da, der mit dem Hund, der hat ihn gefunden“, zeigte der Polizist auf einen älteren Herrn, der am gegenüberliegenden Feldrand innerhalb der Absperrung wartete.
Dem missmutigen Gesicht nach machte dem Mann die elende Warterei sicherlich keinen Spaß, wer weiß wie lange er schon hier herumgestanden hatte.
„Hauptkommissar Rolf Petri, Kripo Koblenz, guten Morgen, Sie haben den Toten da entdeckt. Sie sind wer?“, erkundigte sich Petri.
„Guten Morgen, Johann- Petrus Dutz. Eigentlich hat der Hund ihn gefunden und verbellt.“
„Haben Sie irgendetwas angefasst?“, fragte Petri.
„Nein, ich wollte zwar sehen ob man dem Mann helfen kann, aber der Elektrozaun war in Betrieb und hinderte mich daran.“
„Haben Sie noch irgendwelche Personen gesehen, ist Ihnen noch jemand begegnet?“, fragte Inge Kugler.
„Nein, ich war ganz alleine auf dem Weg“, erklärte dieser Herr Dutz. „Erst nachdem ich den Notruf bei der Polizei abgesetzt hatte, kamen die Presseleute auf einmal hier eingetrudelt, seltsamerweise fast zeitgleich mit ihren Kollegen. Wie die das so schnell mit-bekommen haben? Von mir jedenfalls nicht.“
„Das kennt man ja. Und wenn man fragt, dann waren sie nur zufällig in der Nähe“, meinte Petri und lächelte. „Die hören unseren Funk doch nicht ab, die Presse doch nicht.“
„Vermutlich werden Sie hier nicht mehr gebraucht, außer von den Kollegen aus Mayen, die benötigen noch Ihre genaue schriftliche Aussage. Wo kann man Sie denn heute am besten erreichen?“, fragte die Oberkommissarin.
„Gleich ab neun Uhr bin ich im Amt anzutreffen.“
„Was für ein Amt, Herr Dutz?“, fragte die Kugler.
„Ich bin der Bürgermeister von Mendig.“
„Ich habe eine Bitte, Herr Bürgermeister, da vorne stehen nun viele neugierige Presseleute. Bevor wir nicht genauer wissen was hier geschehen ist, wäre es schön wenn keine wilden Informationen nach außen dringen. Das behindert letztlich nur unsere Arbeit.“
„Kein Problem, Sie können sich auf mich verlassen.“

„So, und wir Beide? Ich denke, wir haben fürs Erste genug gesehen. Wir fahren zurück nach Koblenz und warten mal ab was die Rechtsmedizin und die KTU zur Sache beitragen werden", beschloss Petri und machte sich mit seiner Kollegin auf den Weg zu ihrem Fahrzeug.
„Solange wir nichts Greifbares in den Händen halten haben wir Zeit und wir brauchen keine Klimmzüge machen.", meinte die Kugler entspannt, „wir haben weder Personalien noch Todesursache des Toten."
„Dafür haben wir ja Wagner und seine SpuSi- Leute. Hier draußen im Matsch wühlen? Muss ich nicht haben, das ist Sache der SpuSi", schmunzelte Petri und warf der Oberkommissarin den Autoschlüssel zu. „Auf geht’s, zurück ins Präsidium.“

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