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Marco Moreno
Secreta Vatican
Geheimnisse des Vatikans

Taschenbuch August 2023
379 Seiten | ca. 12,5 x 19,0 cm
ISBN: 978-3-98913-024-1


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Zwei Forscher, Tommy Wagner aus Deutschland und sein kanadischer Freund und Partner David Rosenbaum, suchen zunächst getrennt nach Hinweisen auf untergegangene Hochkulturen der Menschheit. Während David in Jerusalem einem Diebstahl antiker Schriften mit spektakulärem Inhalt nachgeht, recherchiert Tommy im Geheimarchiv des Vatikans. Dort entdeckt er zusammen mit einem Mitarbeiter des Archives zufällig Dokumente, die beweisen würden, dass der Vatikan der Menschheit wichtige Informationen vorenthält. Sollten diese Infos bekannt werden, würde dies die Grundfesten unserer christlichen Kirchen zutiefst erschüttern. Kurz darauf findet man einen Mann, der in die Sache involviert war, tot auf. Später entdecken David und Tommy bei einer Ausgrabung eines antiken Tempels im Irak aufsehenerregende Reliquien. Im Zuge dessen geschieht ein weiterer Mord. Wer steckt hinter den Morden und was war das Motiv?

Marco Moreno gelingt es dabei auf spektakuläre Weise, historische und zeitgeschichtliche Fakten, zu einem spannungsgeladenen Thriller zu verknüpfen.
Im ersten Moment konnte ich die Dimension von Levins Bericht noch gar nicht richtig fassen. Ich dachte an Tommys Fund in dem Geheimversteck der armenischen Dorfkirche. Hatte Kaminski am Verschwinden dieser Schriften ebenfalls seine Hände im Spiel? Aufgewühlt antwortete ich Levin: »Ich weiß, dass es diese Beweise gegeben hat. Mein Freund Tommy hatte in Armenien in einem Geheimversteck der Templer Briefe gefunden, die Ihre Ausführungen in großen Teilen bestätigen. Leider sind alle Dokumente von einer sowjetischen Einheit konfisziert worden. Kann es sein, dass Kaminski hier ebenfalls seine Hände im Spiel hatte?«
»Das kann ich Ihnen leider nicht sagen, aber ausschließen würde ich es nicht. Kaminski war auch international sehr gut vernetzt.«

Ich brauchte einen Moment. Dann fragte ich Levin, warum seiner Meinung nach diese Religionsfälschung möglich gewesen war.
»Vermutlich hat es damit zu tun, dass Kaiser Claudius mit seiner Ausweisung der Juden aus Rom die christliche Bewegung nur stoppen, aber nicht vollkommen unterdrücken konnte. Möglicherweise hat dies zwanzig Jahre später Kaiser Vespasian dazu veranlasst oder gar gezwungen, seine Ergänzungen des Neuen Testaments mit Hilfe der Patrizier umzusetzen. Bekanntlich musste sich Vespasian aus finanziellen Gründen mit den reichen Patrizierfamilien arrangieren. Er brauchte Geld und dafür musste er neue Steuern einführen. Dies gelang ihm, indem er den alten Adelsfamilien wieder Sitze im Senat verschaffte. Daraus entstanden die ersten Machtabsprachen. An die zwischen Kaiser Vespasian und den Patrizierfamilien getroffenen Absprachen haben sich nachfolgende Kaiser jedoch nicht immer gehalten. Erst zweieinhalb Jahrhunderte später haben Kaiser Konstantin der Große und Papst Sylvester einen neuen schriftlichen Vertrag zur gegenseitigen Unterstützung geschlossen. In diesem war auch festgehalten, dass der Kirche eigene Rechte eingeräumt werden. Dazu gehörten eine eigene Gerichtsbarkeit und das Recht, Ablassgelder zu erheben. Auch die Einführung des Sonntages als Feiertag war Bestandteil dieses Vertrages. Festgeschrieben war zudem, dass die kirchliche Ordnung vom Kaiser und seinen Nachfolgern auf ewig anerkannt wird. Umgekehrt sicherte die Kirche dem Kaiser stets die ergebenste Unterstützung zu. Man werde sich niemals gegen den Kaiser stellen.
Die Vertragsausfertigung des Kaisers ist höchst wahrscheinlich im Jahre 476 mit dem Ende des weströmischen Reiches und der Absetzung von Kaiser Romulus Augustus vernichtet worden, jedenfalls ist sie später nicht mehr aufgetaucht.
Von Kaminski erhielt ich noch die Information, dass die Ausfertigung der Kirche von Papst Kalixt III. im Jahre 1455 höchstpersönlich verbrannt worden ist, nachdem zuvor das oströmische Reich nach der Eroberung Konstantinopels im Jahre 1453 zusammengebrochen war. Mit vernichtet wurden von ihm alle Dokumente, die die Fälschungen des neuen Testamentes belegten. Kalixt III. traf diese Entscheidung jedoch nicht alleine. Er hatte zuvor eine Geheimloge gegründet. Diese bestand damals aus ihm, drei Kardinälen und drei engen Verwandten. Die Geheimloge existiert noch immer. Sie bewahrt dieses Wissen bis heute. Möglich, dass auch Kaminski dieser Loge angehörte.«

Das waren überraschende Informationen, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Sie bestätigten zudem einige meiner Rechercheergebnisse.
»Zweifel am Wahrheitsgehalt der Jesusgeschichte hatten in der Vergangenheit auch schon andere bedeutende Persönlichkeiten geäußert. Überliefert sind zum Beispiel die Aussagen des Kanoniker Giraldus Cambrensis und des französischen Philosophen Voltaire. Ersterer hatte um 1200 einem Priesterkollegen zu Protokoll gegeben: Das ist doch alles nur Täuschung, was wir da tun. Unsere Vorfahren haben sich das ja schlau ausgedacht, um den Menschen Angst einzujagen. Und für Voltaire war Gott eine gute Erfindung, auch über den Wahrheitsgehalt der Bibel hatte er sich lustig gemacht.«
»Wir müssen differenzieren zwischen der Frage, ob Gott existiert und dem Wahrheitsgehalt der Jesusgeschichte«, stellte Levin dazu fest. »Dass die Jesusgeschichte in weiten Teilen erfunden ist, das steht für mich fest. Dagegen lässt sich die Frage, ob Gott existiert, nicht so einfach beantworten. Gott als Schöpfer des Weltalls, der Erde und des Menschen schließe ich als Wissen-schaftler aus. Nicht ausschließen würde ich aber, dass noch irgendwo eine höhere Macht existiert, die uns verborgen bleibt. Mit einer solchen Illusion lebt es sich auch leichter.«
»Das mag sein. Nur wäre es jetzt nicht endlich an der Zeit, die Christen dieser Welt aufzuklären? Und wenn ja, würden Sie dies aktiv unterstützen?«
»Ob das gut wäre, daran habe ich große Zweifel. Wir würden damit vielen Gläubigen die Hoffnung rauben. Außerdem können wir nichts beweisen.«
»Was ist mit Ben Efrons Büchern. Damit ließe sich doch ein Beweis erbringen«, entgegnete ich.
»Beweise würde ich das nicht nennen. Es sind alte Schriften, die eine plausible Erklärung liefern. Damit kann man vielleicht eine Grundsatzdiskussion in Gang setzen. Aber wir reden hier über etwas, wozu weder Sie noch ich in der Lage sein werden. Die Bücher sind verschwunden.«
»Sind sie nicht«, triumphierte ich.
»Was sagen Sie da?«, entfuhr es Levin und er schaute mich ungläubig an.
»David Rosenbaum hatte damals zwei Kopien von beiden Büchern anfertigen lassen. Eine davon besitze ich. Wir könnten folglich den Inhalt veröffentlichen.«
»Das können Sie vergessen! Kopien wird kein seriöser Wissenschaftler anerkennen. Damit können Sie vielleicht noch in einem esoterischen Zirkel landen, aber das war es dann auch.«
»Das sehe ich anders!«, empörte ich mich. »Sie können doch bestätigen, dass die Kopien vom Original stammen. Ihnen als angesehener Archäologe würde man glauben.«
»Junger Mann. Sie wissen, dass man mich noch immer unter Druck setzen kann. Selbst wenn ich wollte, ich kann Ihnen dabei nicht helfen. Ich rate Ihnen, lassen Sie die Sache auf sich beruhen. Sie wecken sonst nur schlafende Hunde und gefährden sich damit selbst. Gegen diesen Gegner haben wir beide keine Chance. Glauben Sie mir, das ist ein Kampf gegen Windmühlen. Den können wir nicht gewinnen.«

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