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H. P. Kuhley
offline happy
California heilt die Autluk Autisten

Taschenbuch Oktober 2014
208 Seiten | ca. 14,8 x 21,0 cm
ISBN: 978-3-86468-807-2


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Was bringt uns dazu, unbekannten Menschen und fiesen Geheimdiensten unsere intimsten Gedanken, unsere peinlichsten Vorlieben und unsere Einkaufsgewohnheiten anzuvertrauen? Für die Digital Animals und die Global Player, in deren Sold sie stehen, sind wir User leichte Beute. Sie gaukeln uns vor, dass unsere Welt mithilfe ihrer Programme bunter, schneller, bequemer und reicher würden. Doch werden wir nicht durch das digitale Equipment zu Autisten gemacht? Und wer könnte uns davon heilen?

Und was könnte passieren, wenn im Jahr 2013 die Busse, in denen die Digital Animals nach Silicon Valley fahren, mit Steinen beworfen werden? Wie wird es im unabhängigen Staat California aussehen, nachdem ausgerechnet derjenige Staat offline gegangen ist, in dem die digitale Revolution anfing?

Bernie, im Jahr 2068 ganze 70 Jahre jung, Journalist einer Nachrichtenagentur für Active Agers, will recherchieren, wie man es in California anstellt, sich von der digitalen Welt zu lösen und die Autluk Autisten zu heilen. Mit seiner Assistentin Monica soll er herausbekommen, warum sich nach dem Abschalten von Computern und Internet die Produktivität des Staates verdoppelt und die Nachfrage nach Analogia explodierte. Dabei stößt er auf geduldige Grenzbeamte, geschwätzige Psychiater und seinen kleinen Bruder Chris, der wegen Hochverrats zum Tode verurteilt wurde. Was tun?
Erste Reaktionen:
"Authentisch, anspruchsvoll, gelungen" (Dagmar, Angestellte, Hannover)
"Humorvoll, originell" (Sami, Buchhändler, Kassel)
"schön gestaltet" (Ricarda, Schriftstellerin, Berlin)

Bernie, im Jahr 2068 ganze 70 Jahre jung, Journalist einer Nachrichtenagentur für Active Agers, will recherchieren, wie man es in California anstellt, sich von der digitalen Welt zu lösen und die Autluk Autisten zu heilen. Mit seiner Assistentin Monica soll er herausbekommen, warum sich nach dem Abschalten von Computern und Internet die Produktivität des Staates verdoppelte und die Nachfrage nach Analogia explodierte. Dabei stößt er auf geduldige Grenzbeamte, geschwätzige Psychiater und seinen kleinen Bruder Chris, der wegen Hochverrats zum Tode verurteilt wurde. Was tun?




Kapitel 1
Active Agers

Als du damals an deinem neunzigsten Geburtstag einfach verschwunden bist, dachte ich schon Mum hätte dich umbringen lassen. Sie war ja immer noch aufgebracht wegen der Sache mit der Hausangestellten und als Präsidentin hätte sie vielleicht den CIA in Marsch setzen können. Aber ich bin froh, Bernie, dass wir uns in diesem Chalet endlich wieder einmal sprechen können, obwohl ich mich wahrscheinlich mit meiner Geschichte genauso unmöglich in deinem geliebten California gemacht habe wie du dich bei ihr.

Aber von vorn. Du weißt ja inzwischen sicher, dass ich Reporter bin und bei einer Newsagency in FRAcity arbeite und dass ich für diese Agency in California war. Aber die Vorgeschichte hatte es schon in sich. Wochenlang stehe ich nämlich bei den Kollegen im Verdacht, einem verrückten Scharlatan auf den Leim gegangen zu sein. Meine Behauptung, der unabhängige Staat California, ehemals Wiege des Computerzeitalters mit seinem Silicon Valley, habe im Jahr 2025 die „Analoge Revolution“ ausgerufen, ist einfach durch keine im WorldNet einsehbaren Infos zu belegen.

Andererseits ist im WN schon lange Zeit überhaupt keine Berichterstattung über diesen ehemaligen US-Bundesstaat erschienen. Nachdem sich die Californians von der US-Zentralregierung in ihrem Opt-out-Referendum losgesagt haben, weil sie sich total ausgespäht und überwacht vorkamen, scheinen sie nicht mehr in unserer universalen und deshalb einzigen Informationsquelle WorldNet zu existieren. Helden meiner Kindheit wie Bill Gates, Pionier der digitalen Revolution, und Mark Zuckerberg - Erfinder des WN - verschwanden anscheinend komplett von der Bildfläche, als die Inder die WorldNet-Foundation gründeten und Zuckerberg im Alter von 35 mit 1000 Milliarden Dollar auskauften. Niemand redet mehr von den früher so übermächtigen Gründervätern.

Die kleine europäische Newsagency, für die ich tätig bin, hat die Aufgabe, dem WorldNet Inhalte für die Active Agers zu liefern, das bedeutet, dass wir ständig auf der Jagd sind nach interessanten Nachrichten für den Teil der finanzkräftigen Bevölkerung von OldEurope und den 49 Staaten der USA, der noch nicht an lebenserhaltende Assistenten angeschlossen ist. Als Picker im Nachrichtengetriebe suche ich ständig nach interessanten Nachrichtenschnipseln im WW, probiere Touren in den Alps und den Rockymounts aus, erkunde neue Sportarten oder kulinarische ‚Geheimtipps‘ auf den zwei Halbkontinenten unseres Zielpublikums. Und besonders häufig berichte ich über die Helden des aktiven Alterns, Menschen wie mich, die Active Agers. Ich finde, das ist ein ideales Arbeitsfeld für einen Whiteface American Citizen mit Anfang siebzig.

Vielleicht wegen meiner intimen Kenntnisse der Alps, hat mir der Boss persönlich den Sonderauftrag zugeteilt, die wahrscheinlich letzte große Story des Jahres vor dem Santa-Turkey-Hype am Jahresende zu recherchieren.

Die Geschichte beginnt damit, dass ich beim Recherchieren auf einen Live Emergency Report über ein achtzigjähriges Mitglied unserer primären Zielgruppe stoße, das in ein enges Tal in den Alps gestürzt ist. Bei seiner Ski-Tour kam plötzlich dichter Nebel auf und er ist nach seinen Aussagen bei der Notaufnahme auf einem Gletscher abgerutscht und hundert Fuß tiefer in einer Klamm einem Greis vor dessen Füße in den Tiefschnee gefallen. Der unbekannte Woodfellow hat dann das Bein des Active Agers mit primitiven Mitteln, aber offensichtlich fachmännisch verbunden und geschient, so dass er ihn transportieren konnte.

Unsere Zielperson wachte nach der Primitiv-Erstbehandlung allerdings erst wieder an der automatischen SAR Station auf, als die offensichtlich vom Greis alarmierte Rettungsdrohne über ihm kreiste, um die Vitalitätsanalyse zu vervollständigen. In der Zwischenzeit begann selbstverständlich die Rettungskette anzulaufen, während gleichzeitig die Live-Emergency-Reports über ihn in das WorldNet eingespeist wurden. Auf diese Reports stieß ich wenig später. Leider konnte der Weg unseres aktiven Altersgenossen hin zur SAR-Station nicht mehr automatisch zurückverfolgt werden. Sein persönliches Position-Implant, das wir EuroAmericans alle unter dem Handgelenk tragen, damit niemand verloren geht, wurde anscheinend beim Sturz deaktiviert.

Die Reports haben aber zunächst niemanden außer mir in unserer Agency interessiert. Jeder von uns Pickers hat natürlich alle automatischen Feeds abonniert, aus denen er in unserer Redaktion kleine Viral-Videos für das WN machen kann, also Filmchen, die einen mehr oder weniger langen Werbeblock enthalten, und ein Millionenpublikum interessieren könnten. Ich erkenne jedoch, dass wir aus dieser Geschichte allein deswegen etwas machen müssen, weil sie so verdammt unwahrscheinlich klingt. Ich fertige sofort ein Memo für die Chiefwhip an, die leitet es nach oben weiter und zack, habe ich eine Nachfrage vom Boss persönlich.

Mit meinen vorläufigen Erkenntnissen ausgestattet muss ich also zu ihm gehen, um die Erlaubnis zu erhalten, Reisekosten zu verursachen. Das ist eine absolute Ausnahme in unserer Redaktion. Normalerweise lassen wir vor Ort von Local Agents recherchieren. Aber hier ist der Fall zu interessant, um ihn einem der örtlichen Laufburschen anzuvertrauen, meist vollkommen unerfahrene und in der Regel auch unbezahlte Interns, dumme kleine Praktikanten um die dreißig, die von einer großen Karriere im Newsbusiness träumen.

Ich begegne dem Boss im Vorzimmer, wo sein Assist, gerade mal vierzig Jahre jung und schon Assist, ihm eine große Tasse Coffee am Stehtisch vor dem großen Fenster serviert hat, von dem aus man einen tollen Blick über FRAcity hat und die startenden und landenden Flugzeuge auf dem FRAport beobachten kann. Der Boss ist ein drahtiger Mann, der mit seinen gut achtzig Jahren den Kopf und die Kondition eines Fünfzigjährigen hat. Jedes Jahr läuft er beim FRAcity Marathon mit. Ein Event von kontinentaler Berühmtheit mit einer begrenzten Teilnehmerzahl von fünftausend Männern und fünftausend Frauen. Man muss sich in vier Vorentscheidungen für die Teilnahme qualifizieren. Der Boss schafft das immer mühelos.

Es ist selten, dass unsereins zu ihm gebeten wird. Meist erhält man dann einen mit strenger Miene vorgetragenen Rüffel. Dem gleichen einschüchternden Zweck dient sein Sprechen im Telegrammstil, das er auch von seinen Angestellten verlangt, wenn sie zu ihm gerufen werden. Er hält das für modern, spart Zeit. Vielleicht hat er ja recht, immer mehr junge Leute sprechen so. Aber wir Oldtimer können uns nur schwer darauf einstellen. Man muss sich höllisch konzentrieren, wenn man bei ihm ist.

„Nick“, sagt der Boss und winkt mich zu seinem Stehtisch. „Nick, fangen ein O-Tones, aber absolut erstklassiges Material, für Sensationshungrige und Mysteryfans bei AAO, unbegrenzte Spesen. Aber schneller als die Russen! Los!“ Und schon bin ich auf dem Weg.

Ich werde also die Erlebnisse des Active Agers für die „Against All Odds“ Seiten im WN recherchieren, für die wir den write-Zugriff haben. Natürlich wissen nur noch Active Agers wie ich, dass man im WorldNet tatsächlich Seiten hatte, auf denen man mit Buchstaben geschriebene Worte selbst lesen musste, anstatt einfach die in Amlish, Chinese oder Indish gesprochenen Texte zu den Bildern zu hören, so wie das jetzt im WN der Fall ist. War eben Oldstyle, wie man heute sagt.

Wie auch immer, es werden O-Tones gebraucht, wenn man eine Story so bekannt machen will, dass die Commercials, die mit der Story verbunden werden, genügend Einnahmen generieren. Ich muss also nach RuralMUC fahren und von da aus in die Alps. Zu den Zeiten, Bernie, als wir zusammen Granddad besuchten, lag der Teil, in dem unser Active Ager unterwegs war, in deinem Heimatland Austria. Meine Aufgabe, dort nicht nur vom verletzten Active Ager, sondern auch von der einheimischen alpenländischen Bevölkerung packende Virals zu erzeugen, die dann in der Agency mit den Commercials verbunden werden, führt mich also an Orte, an denen ich mich fast so gut auskenne wie du, Dad. Wir verdienen dann an jedem, der diese Videos für seinen Communicator am Handgelenk anfordert.


Kapitel 2

Alps

Vom Eingang des Maintower, dem Gebäude, in dem die Redaktion in FRAcity liegt, bringt mich innerhalb von vier Stunden mein First Class ausgestatteter Teletransport-Quader auf den Monorails direkt nach RuralMUC und von dort weiter in die Alps.

Unsere Zielperson wurde von der Rettungsdrohne in einer kleinen regionalen Limbs-and-Bone-Unit, kurz LABU abgeliefert. Laut Live-Emergency-Report heißt er Waxman, liegt in einem Patient Cube, der ihn nach einer automatischen Operation der Fraktur mit einem zeitgemäßen Verband aus humanoiden Genzellen inklusive einer Ummantelung aus Plastiziden versehen hat, wie ich in seiner digitalen Patfile lesen kann, während ich in die Alps portiert werde.

Die Landschaft von OldGermany saust an mir vorbei, und ich speichere ein paar Fragen in meinem Communicator, die ich dem Patienten und denjenigen Einheimischen stellen werde, welche vielleicht den Rettungseinsatz beobachtet haben. Solche O-Tones, in denen von gelungenen Rettungsaktionen berichtet wird, sind bei unserer Zielgruppe noch beliebter als Reports über schreckliche Katastrophen. Sie wollen gern glauben, dass sie bei ihren traditionellen, körperlich anspruchsvollen Sportarten wie Cycling, Downhill und Trekking immer unter Beobachtung sind, so dass im Falle eines Falles schnelle Hilfe garantiert ist. Dafür wählen sie immer wieder gern unsere Virals über gelungene Rettungsaktionen an.

Nach und nach rücken die Alps immer näher, und ich erinnere mich, wie jedes Mal wenn ich dorthin fahre, an meine ersten Sommerferien mit dir bei Granddad. Ich habe allerdings vergessen, wie das kleine Dorf genannt wurde, ja, stimmt, Thalheim, nahe bei der Stadt, die heute PuntiGRZ heißt.

In der wunderbaren ‚Sommerfrische‘ damals, aber besonders bei den romantischen ‚Whitechrismas‘ mit Realsno und viel Wintersports habt ihr beide wahrscheinlich den Grundstein dafür gelegt, dass ich bis heute gern in den Outdoors bin. Hiking in den Alps hat mich seitdem nicht mehr losgelassen, auch wenn es Granddad und sein Häuschen nicht mehr gibt.

In der verbleibenden kurzen Reisezeit kann ich noch auf dem großen Screen des Cubes meine nächsten Touren in den Alps planen und auf dem Communicator speichern. Kurz darauf erreiche ich bereits das ländliche INNtown, die Location der LABU. Jetzt, gegen Jahresende, sind die Berge rund um mich in ihrer weißen Pracht besonders eindrucksvoll. Ich mag einfach den frisch gefallenen Realsno, ist doch was anderes als der Artsno, den sie in den Ski-Domes und auf manchen Pisten für Downhill verwenden.

Da ich bei Patient-Surveillance bereits angemeldet bin, werde ich nach Ankunft im Info-Center der LABU in Minutenschnelle auf dem Transportband zu der hundert Fuß hohen Lagerhalle der Patcubes weiter geleitet. Der automatische Orbiter holt den richtigen Patcube aus dem Hochregal und legt ihn kurz darauf vor mir ab. Der hermetisch abgeschlossene Quader, nicht unähnlich dem Transportgerät, das mich gerade vor der LABU abgesetzt hat, liegt jetzt waagrecht vor mir. Unser Mann wird darin bei voll steriler Umgebung versorgt. Nach dem Countdown, den ich abwarten muss, nachdem der Cube ihm Adrenalin gespritzt hat, damit er aus dem künstlichen Koma aufwacht und mit mir sprechen kann, habe ich vier Minuten Zeit, bis er wieder sediert werden wird, das teilt mir das Display mit, bevor ein schmerzverzerrtes Gesicht dort erscheint.

Laut Akte ist Waxman Finanzchef der Sportabteilung der russischen Chodorgaz, die in OldEurope mehr oder weniger alle Football-Divisions aufgekauft hat, deren spannende Spiele immer noch in den traditionellen Stadiums des Halbkontinents stattfinden. Hast du nicht selbst so ein Stadium besessen, Dad? Stimmt, du warst nur der Namenspatron. Dank ihrer 3-dimensionalen Projektionsflächen, auf denen Fans aus früheren Live-Spielen eingeblendet werden, die den Spielern zujubeln, werden diese Arenas von unseren Kommentatoren als das authentischste Sporterlebnis des WorldNet gelobt. Viel besser als das langweilige Cricket der Inder.

Anscheinend besteht Waxman auf Intensivversorgung und Speed Recall, deshalb das künstliche Koma. Normalerweise ist man mit so einem Bruch in 48 Stunden wieder fähig, normal zu gehen. Waxman will es in 24 Stunden schaffen. Die Russen kennen eben keine Gnade ihren Angestellten gegenüber. So mancher Fußballprofi hat sich mir gegenüber wegen deren ruppigen Methoden schon ausgeweint. Der russische Ligapräsident Magathowitsch hat bei der Übernahme der Divisions einfach mal eben die Zahl der Trainingseinheiten und die Zahl der Spiele verdoppelt. Die sprunghaft steigenden Abonnentenzahlen geben ihm recht. Da haben viele Professionals gejault und sich bei jedem, der nicht schnell genug weglief, beschwert. Als ob ich je so eine Beichte im WorldNet platzieren würde. Ich bin doch nicht lebensmüde.

Auf dem Display des Cubes erscheint ein schmerzverzerrtes Gesicht, Vollbart, Glatze, ungefähr siebzig, schätze ich.

„Herr Waxman, können Sie mich hören“, spreche ich in den Communicator an meinem Arm, der sich automatisch mit dem Cube verbunden hat.

Auf dem Display sehe ich ihn heftig den Kopf schütteln, aber ich höre ein deutliches ‚Yes‘ aus dem Communicator. Sein Kopfschütteln hält an, auf meinem Display erscheint ein Text, offensichtlich von Hand in ein unsichtbares Gerät eingetippt, wie in der guten alten Zeit. Ich lese: ‚DER WODFELLOW SAGT, CALIFORNIA IST ANALOG. REPORTER HINSCHICKEN. RIESENPROFIT‘. Ich höre gleichzeitig in meinem Communicator: „Werde gut versorgt. In einem Tag wieder fit, bye.“ Ich frage: „Wer Woodfellow? Position-Code?“ In meinem Communicator erscheint der Text. ‚KEIN POSCODE MÖGLICH, NETSHADOW‘. Der Kopf im Display fällt zur Seite.

„Patient im Koma, Fernüberwachung an, keine Communication möglich“, teilt mir der Cube mit. Soviel zum Thema O-Töne.

Das Viral Video des Gesprächs inklusive der Mitteilungen des Cube sende ich natürlich sofort in die Redaktion. Die seltsamen Buchstabengruppen der Short Message halte ich aber im verschlüsselten Speicher meines Communicators zurück. Da braucht es keinen Shakespeare, um zu wissen: Hier ist etwas faul im Staate Dänemark. Ich rieche förmlich den Scoop, das könnte ein Knaller werden.

Zurück im Centinfo der LABU stelle ich mich naiv und frage mit dem Communicator nach „Waxman SAR POSCODE“. Ich erhalte blitzschnell einen Code. Beim Gegencheck stelle ich fest: Das ist der Standort der LABU, in der ich mich gerade befinde. Natürlich gibt es hier keinen Menschen, der mir bessere Auskünfte geben könnte. Humanoides Personal ist in den Units nicht vorgesehen, gefährliche Keimüberträger. Aber ebenso natürlich weiß der Schnüffler in mir, dass ein Informant, erst recht ein automatischer, der sich dumm stellt, etwas zu verbergen hat.

Ich frage nach ‚Droneposcode Day 335/2067‘. Der Tag seiner Einlieferung. Aha, Informationen noch zugänglich. Zehn Position Codes kann ich sehen und verschlüsselt speichern. Dann rufe ich nacheinander alle aktuellen Surveillances der eben gelieferten Codes ab. Die überall mit schwenkbaren Infracams ausgestattete Surveillance beliefert auch uns Journalisten, nicht nur die Obrigkeit, allerdings erhalten wir nicht den Originalton. Wir bekommen hier stattdessen alpenländische Octoberparty-Muzak. Beim siebten Poscode werde ich fündig: Ich sehe live einen Schwarm Drohnen aufsteigen. Gestaffelte Formation. Sie suchen den Alten!

Natürlich, nach dem Buchstaben des Gesetzes hat er sich strafbar gemacht: ‚Hampering with outdated equipment‘. Patientenversorgung ohne elektronische Überwachung ist schon seit 2053 verboten. Kann bis zu zehn Jahre Einzelhaft in Cantanamo bringen. Aber vielleicht wusste das der Einsiedler gar nicht.

Ich wittere eine Story, die mir auf meine alten Tage noch eine Beförderung bringen kann. Human Interest kurz vor dem Santa-Turkey-Hype, eine bessere Kombination gibt es gar nicht. Ich sehe schon den Header auf allen Screens: ‚Indelibly Stamped‘. OK, unschuldig abgestempelt, das ist geklaut von der Hülle einer Blackdisk, die mir Opa mal heimlich zugesteckt hat, weil ich sie so oft gespielt habe. Ich mochte die Muzak, aber auch die Hülle, weil auf ihr ein nackter Frauenoberkörper mit unglaublich vielen Tattoos auf Armen und Brüsten abgebildet ist. Ich habe sie die ganzen Jahrzehnte behalten als Erinnerung daran, wie Brüste ohne Nippel-Piercing aussehen. Heutzutage ist diese Oldie Muzak nicht digital erhältlich ist, weil sie als Aufruf zum Terror gegen UNOgov gilt.

Ich rufe mir also mit dem Communicator ein Self Drive Snomo, das innerhalb weniger Minuten zur Stelle ist. Vor der LABU bereits schalte ich sofort alle Positionsverfolger aus meinem Communicator und aus dem des Snomo ab.

Das persönliche Position-Implant unter dem Handgelenk kann man eigentlich nicht deaktivieren. Das VIP-Implant, das meine Schwester Samantha mir aufgedrängt hat, als sie Präsidentin der USA wurde, kann jedoch mit einem Klopf-Rhythmus auf dem Handgelenk deaktiviert werden. Im Falle eines Entführungsversuchs soll ich mich unsichtbar machen können. Ich dachte damals zwar, dass niemand einen Nick Bottom entführen will, aber du kennst sie ja, Dad, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann wird es so gemacht. In dem Fall ist es aber eben sehr praktisch, dass ich in aller Ruhe recherchieren kann, ohne von den Rangers des Suchtrupps aufgehalten zu werden. Ich muss den Alten vor ihnen finden, mehr O-Tones werden dringend gebraucht.

Manuell gesteuert, lasse ich mich von INNtown bergauf über kleine Straßen und Feldwege, dann über weite Hänge mit Realsno zu einem Platz bringen, dessen Poscode südlicher und damit etwas höher liegt als die SAR-Station von Code 7. Wie immer ist es ein super Gefühl, ein Selfdrive durch Realsno zu steuern. Ich gebe Full Power, halte mich aber hinter der Flanke des Bergs außerhalb der Sichtweite der Drones. Bei Schnee in den Alps kriegt ein alter Mann einen Schwerverletzten niemals bergauf. Das können die Drohnen natürlich nicht ausrechnen, das muss man wissen. Und ihre Programmierer haben offensichtlich von den Verhältnissen outdoors im Winter keine Ahnung. Ich höre die Drones am sehr unübersichtlichen Hang zweihundert Meter unter mir über Bäumen, Schnee und Felsen kreisen um das vermutete Versteck des Verbrechers zu suchen, hoffentlich vergeblich. Wenn die ihn vor mir finden, ist der Boss wütend. Die Story gehört uns!



Kapitel 7

Paradise Valley

Auf dem Weg nach San Diego durch die früher fast baumlose Wüste sehen wir rechts und links vom Freeway, dass hier eine rege Bautätigkeit herrscht. Überall, so scheint es, werden Gebäude aufgestockt, erweitert oder abgerissen, um einem Neubau Platz zu machen, wie die riesigen Billboards jeweils verkünden. Und überall weht die Flagge von California. So patriotisch waren die Leute hier früher nicht.

Weil das mit dem Navigieren auf den ‚Autobahnen‘ gut klappt, beschließen wir, nicht zuerst ins Hotel zu fahren, sondern gleich den Stier bei den Hörnern zu packen und unsere erste Anlaufstelle, eine Klinik für die Autluk Autisten, bei der wir eigentlich für morgen angekündigt sind, sofort zu erkunden,. Mal sehen, wie sie einen Überraschungsbesuch verarbeiten. Alter Journalisten-Trick.

Das Paradise Valley Health Care Center an der South Euclid Avenue erweist sich als ein großer, weißer Gebäudekomplex. Rundherum ist er durch einen fünf Yards hohen Stacheldraht-bewehrten Stahlgitterzaun gesichert. Die Zufahrt erfolgt durch eine bewachte Schleuse, an deren Seiten ebenfalls mit Zäunen und Toren gesichert sind, die man im Notfall von innen und außen verschließen kann. Eine Falle. Monica lenkt das Fahrzeug in die Schleuse und hält vor der rot-weißen Schranke. Ein Secuguard tritt an das Fahrzeug heran. Monica kurbelt das Seitenfester herunter. Gut, dass wir das schon einmal bei der ‚Vermietung‘ geübt haben.

„Haben Sie einen Zugangscode oder können Sie sich ausweisen?“, fragt der Secuguard.

„Wir sind Journalists und haben eine Einladung der Regierung von California.“

Monica reicht ihm unsere Papiere durch das heruntergelassene Fahrzeugfenster, und der Wachmann geht in sein Gatehouse und telefoniert.

„Sieht nicht aus wie eine Klinik. Eher schon, als ob man hier Schwerverbrecher festhält“, raunt Monica mir schnell zu. Und da kommt auch schon der Sicherheitsmann und gibt uns die Papiere zurück. Dazu reicht er Monica ein Schild aus rotem Cardboard mit dem OldGerman-Aufdruck ‚Besucher‘ und zwei ebenso rote ID-Badges aus dem gleiche Material und mit dem gleichen Aufdruck an einem Band zum Umhängen.

„Fahren Sie immer geradeaus bis zu dem Gebäude dort oben auf dem Hügel. Am Eingang A gibt es Parkplätze die für ‚Besucher‘ markiert sind. Dort parken Sie, legen das rote Schild auf das ‚Armaturenbrett‘ und gehen zum Eingang. Herr Young vom Besucherdienst erwartet Sie dort.“

Herr Young ist ein hochgewachsener, hagerer Whiteface, dessen Gesichtsblässe durch seinen weißen Kittel und seine komplett weiße Restbekleidung betont wird. Er steht vor dem Eingang A des Gebäudes und empfängt uns mit einem Lächeln.

„Herr Blackstar und Frau Clinton, Sie sind uns erst für morgen angekündigt.“

„Ja, wir dachten, dass die Formalitäten mehr Zeit in Anspruch nehmen und dass das Navigieren ohne Poscodes und Autopilot erst einmal schwierig wäre. Aber es geht eigentlich ganz einfach“, antworte ich.

Er nickt. „Dachten wir auch alle zuerst. Und, zugegeben, in den ersten vier Wochen gab es auch hin und wieder verirrte ‚Kraftfahrer‘, denen man weiterhelfen musste. Und einige Unfälle hatten wir auch, weil die Menschen teilweise überfordert waren. Aber jetzt haben sich alle an das ‚verantwortliche Fahren‘, wie wir es jetzt nennen, gewöhnt.“

„Können Sie uns erklären, warum in California jetzt alles in OldGerman umbenannt wird?“, fragt Monica.

„Ich bin kein Politiker. Ich weiß nur, dass das vor zehn Jahren von der State Assembley beschlossen wurde. Ich glaube, es hat einerseits mit der rasanten Zunahme der Einwanderung aus OldEurope zu tun. Viele von den Neu-Californians sprechen Amlish nur unzureichend und unter denen ist die Zahl der deutschsprachigen Einwanderer schon seit Jahrhunderten die zweitgrößte Gruppe. Chinesen, die immer die größte Gruppe stellten, kommen nicht mehr, seit die dortige Regierung das Auswandern verboten hat.
Ein zweiter Grund ist die wichtige Rolle der deutschsprachigen Heilkunde für die Heilung vom Autluk Autimus und anderen sogenannten ‚Zivilisationskrankheiten‘. Wir können mittlerweile viele psychische Krankheiten lindern oder heilen, die früher als nicht therapierbar galten, wie Sie noch sehen werden, wenn wir die einzelnen Stationen aufsuchen. Wir haben Wissenschaftlern wie Eugen Bleuler, Sigmund und Anna Freud, C. G. Jung, Leo Kanner und Hans Asperger eben sehr viel zu verdanken. Außerdem lesen und interpretieren wir sie seit jeher in der Originalsprache Deutsch, die von Ihnen OldGerman genannt wird.
Das in den USA gesprochene Amlish sehen wir als eine Sprache an, die leicht dazu verführt, alles in unsozialen, technifizierten Kurzformen auszudrücken und den sozialen Gehalt von Sprache zu vernichten. Aber kommen Sie doch mit hinein. Ich gebe Ihnen mit einem schnellen Rundgang einen kleinen Überblick. In ein, zwei Stunden können wir sowieso nur die Oberfläche streifen, und morgen können wir dann alles auf der für Sie geplanten offiziellen Besprechung mit den Kollegen vertiefen.“

Er geht zum Eingang des Gebäudes und dreht eine Wählscheibe, die mit einem dreifachen Buchstabenkranz versehen ist, einige Male in jeweils entgegengesetzte Richtungen hin und her, dann drückt er das Zentrum der Wählscheibe nach innen und daraufhin fahren die großen Glastüren mit einem Zischen auseinander. Wir treten in einen kurzen Raum ein, der wiederum eine Art Schleuse darstellt. Als die Türen hinter uns sich wieder geschlossen haben, muss Young erneut eine Wählscheibe bedienen, damit sich der eigentliche Eingang öffnet. Beide Male geht der Vorgang so schnell, dass ich keinen der Öffnungscodes erkennen kann. Aber ich sehe, wie Monica zufrieden lächelt.

Daraufhin fühle ich mich genötigt, auch etwas zu der geheimen Recherche beizutragen: „Wieso wird in diesem Hospital so viel Wert auf Security gelegt?“, frage ich, während Young uns durch einen langen Gang führt.

„Sie sehen die rote Linie?“, fragt er mich. Ich nicke.

„Diese Linie ist die Linie für die ‚Notaufnahme‘, wie wir es hier nennen. Hier entlang kommen Patienten, die bei sich einen Rückfall in die Zeiten des ‚Autluk Autismus‘ festgestellt haben, und die sicher gehen wollen, dass sie nur dann wieder die ‚Gesellschaft‘ von anderen Menschen suchen, wenn sie diese nicht für ‚Digifack‘ missbrauchen.“

„Entschuldigen Sie, das waren jetzt sehr viele Fachbegriffe, die ich noch nie gehört habe“, sagt Monica.

„Oh natürlich, verzeihen Sie. Autluk Autismus ist ein Begriff, den H. P. Cooley aus Dallas zu Beginn unseres Jahrhunderts geprägt hat. Er nannte eine psychische Störung so, die häufig auftritt, wenn man unter den bestimmenden Einfluss von digitalen Apps gerät. Damals hießen die noch nicht Apps, deshalb nahm Cooley sich einfach den Namen eines sehr verbreiteten und sehr gesundheitsschädlichen Computerprogramms und deutschte ihn ein, um Klagen wegen der Verletzung von Urheberrechten zu entgehen. Soweit war man damals schon abgerutscht, dass man sich als Wissenschaftler strafbar machen konnte, wenn man das Kind beim richtigen Namen nannte.“

Er redet sich richtig in Rage. Der Besucherdienst hat wohl nur die überzeugtesten Analogier rekrutiert.

„Das Gleiche gilt für den Begriff Digifack“, fährt er fort. „Cooley nahm ihn als Sammelbegriff für die soziale Störung, die eintritt, wenn bedeutsame menschliche Kommunikation durch den Einsatz digitaler Apparate und Anwendungen mit einem Austausch nichtssagender Informationen ersetzt wird. So als wenn Sie beide praktisch im Minutentakt der ganzen Welt mitteilen wollen, wo Sie sich gerade befinden, was Sie denken, was Sie essen und so weiter. Auch wenn es niemanden interessiert.“

Super, und so wird ein Fachbegriff erklärt, indem man drei weitere benutzt. ‚Menschliche Kommunikation‘, ob das der Vorgang ist, den außerhalb von California ein Communicator macht?

„Aber ist das denn nicht eine Entmündigung, wenn Leute sich selbst einsperren, bis sie von Ärzten für geheilt erklärt werden?“, mische ich mich ein.

„Darüber kann man streiten“, reagiert Young blitzschnell. „Auch sonst warten Patienten in der Klinik, bis die ärztliche Diagnose so positiv ist, dass sie ungefährdet das Hospital verlassen können. Bei Suchtkrankheiten wie Alkoholismus, asozialer Rigorismus und Autluk Autismus ist ein längerer Klinikaufenthalt zu Beginn des Heilungsprozesses immer nötig und eine ambulante Nachsorge über mehrere Jahre hinweg, bis sich die Begleiterscheinungen gegeben haben. Hoher Blutdruck zum Beispiel, bei bestimmten Geräuschen, welche früher die ‚Digiquips‘ von sich gegeben haben, ist eine sehr hartnäckige Belästigung. Und genau so lange kann auch jederzeit ein Geräusch oder eine bildliche Darstellung den Wunsch auslösen, wieder heimlich zum willenlosen Werkzeug der digitalen Geräte zu werden. Schauen Sie mal mit mir in die Notaufnahme. Jetzt, am frühen Abend, ist hier meist Hochkonjunktur.“

Er öffnet eine Tür und wir betreten einen großen Raum, in dem sich zahlreiche Spinde befinden, so wie es sie früher in Gyms gegeben hat.

„Hier müssen Sie alle technischen Geräte einschließen, die Sie bei sich tragen. Manche Patienten sind völlig distanzlos und nehmen von Besuchern unbemerkt alles an sich, was den Eindruck erweckt, es sei ein Digiquip.“

Da wir kein digitales Gerät bei uns tragen, dürfen wir mit unseren analogen ‚Stiften‘ und ‚Schreibblocks‘ durch die nächste Tür treten. Vor uns teilt sich ein kleiner Vorraum in zwei unterschiedlich gestaltete Wege, die weiter hinten durch eine spitz auf uns zeigende Wand getrennt werden.

„An dieser Stelle müssen sich die Patienten entscheiden“, erläutert Young. „Sie sehen, hier links führt ein Technodesign, das so wie ein Transporter Belt gestaltet ist, zu einer Glastür, wie es sie früher auch auf unseren Airports gegeben hat. Auf der anderen Seite des Raums wurde von unserer Künstlerin Fredda Jaylo ein Weg gestylt, der an einen Waldweg erinnern soll. Hinter den Türen am Ende dieses Vorraums werden beide Wege zu Warteräumen, die im ebenfalls einmal als Airport Lounge beziehungsweise als Wellness Resort und Spa gestaltet sind. Auch so eine Idee von Cooley. Durch die Wahl des Warteraums zeigt der Patient dem Personal der Rescue Unit, die wir hier ‚Notaufnahmegruppe‘ nennen, wie stark die akute Störung ist.“

Er führt uns durch die linke Tür. Hinter ihr liegt ein ganz normaler Warteraum aus bodenlangen Glasframes, wie es sie überall auf Airports und in Hospitals gibt. In ihm sind festmontierte Polstersitze angebracht, bezogen mit schwarzem Artleather. Auf der Hälfte der Sitze sitzen oder liegen Patienten, alle männlich, manche Rücken an Rücken. Einige Patienten wirken etwas verwahrlost. Die quadratischen Glastables sind bedeckt mit zahllosen Versionen neuer und altmodischer Communicators in verschiedenen Farben, schwarze und weiße Geräte mit dem bekannten Obstlabel dominieren. Auf den Screens der Communicators blinken bunte Farben. Jeder Patient hat solch ein Digiquip in der Hand, manche gleichzeitig sogar je ein Gerät in beiden Händen. Ohne Unterbrechung tippen sie auf die Bildschirme, wischen sie mit den Fingern und gestikulieren mit den Geräten in der Luft. Keiner spricht ein Wort. Der eine oder andere Patient blickt kurz zu uns auf, als wir den Cube betreten, aber da wir nur analoges Paper in der Hand haben, wenden sie sich sofort wieder ihren Geräten zu.

Young führt uns zu einer Tür am anderen Ende des Cubes. Wir betreten einen langgestreckten, abgedunkelten Raum, in dem an den Seiten zahlreiche Reclining Seats aufgereiht sind. An seinem anderen Ende leuchtet ein rotes Schild: ‚Notaufnahme‘. Young schließt die Tür sorgfältig hinter uns, bevor er mit seiner Erklärung fortfährt.

„Patienten in diesem Cube haben auf den Communicators lauter Apps, die sie aus den digitalen Zeiten kennen. Sie glauben, sie kommunizieren mit dem Worldnet, in Wirklichkeit kommunizieren sie mit Therapeuten in unserem Diagnosezentrum, die ihren Zustand analysieren, bevor sie direkt zu einer Therapiestation weitergeleitet werden. Diese hier waren die schweren Fälle. Deshalb werden sie einzeln von den Emergency Nurses im Cube abgeholt und bekommen hier auf den Recliners zunächst eine Beruhigungsspritze. Wenn sie genug sediert sind, werden sie von Kopf bis Fuß auf Digiquip durchsucht. Sie glauben gar nicht, wo wir bei Patienten schon Geräte gefunden haben. Wenn wir etwas finden, wird es gemäß Gesetz Nummer 201 aus 2034 konfisziert und vernichtet.“

„Sie vernichten alle digitalen Geräte?“, fragte Monica.

„Alle, restlos. Natürlich werden immer irgendwelche Geräte nach California eingeschmuggelt. Unser Land ist keine Insel. Junkies finden immer einen Weg an den Stoff heranzukommen. Aber die Zahl der Digi-Addicts sinkt stetig. Früher hätten Sie um diese Tageszeit hier keinen freien Platz gesehen. Wollen Sie auch die andere Detention Zone sehen, wir nennen die Zones nach Cooley auf OldGerman ‚Warteraum‘.“

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