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Petra Mehnert, Nina Mehnert
Die Bäuchlins
Eine unglaubliche Geschichte

Softcover Dezember 2022
118 Seiten | ca. 14,8 x 21,0 cm
ISBN: 978-3-96014-956-9


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Endlich wieder Kriminacht in der Bibliothek „Bücherstube“.
Acht Grundschulkinder ziehen für eine Übernachtung in das alte Bauernhaus ein. Doch es passieren seltsame Dinge:
Nudeln entwickeln ein gewisses Eigenleben, winzige Gegenstände werden gefunden, die niemandem zu gehören scheinen. Das obere Stockwerk ist voller Spinnweben und Schimmel und es passieren weitere merkwürdige Sachen. Was geht in diesem alten Haus vor? Werden die Kinder es herauskriegen?

Mit Tusche-Illustrationen von Nina Mehnert.
Kriminacht in der Bücherstube Nacheinander trudelten die Kinder ein. Ein ganzes Jahr hatten sie auf diese Veranstaltung warten müssen und wie jedes Jahr mussten sie hoffen, auch dabei sein zu dürfen. Endlich wieder Kriminacht in ihrer Bücherstube! Endlich wieder eine Übernachtung im alten Bauernhaus, in dem sich die ehrenamtliche Bibliothek befand. Im Rahmen des Schülerferienprogramms durften acht Kinder ihre Lager herrichten. Die Plätze wurden im ganzen oberen Stockwerk des 1682 erbauten Fachwerkhauses zwischen jeder Menge Büchern, Zeitschriften, Videos, CDs und Kassetten verteilt. Schwer bepackt mit Isomatten, Schlafsäcken und Taschen suchte sich jedes der Kinder ein gemütliches Eckchen in einem der sieben Räume. Nur das Bürostüble blieb der Bibliothekarin Petra und ihrem Mann Tino vorbehalten. Auch deren Kinder Nina und Robin hatten sich unter die Kinder gemischt und gerade entbrannte eine heiße Diskussion darüber, wer auf dem einzigen Sofa schlafen durfte. „Ich bin älter und schwerer und deshalb brauche ich eine weichere Unterlage. Du Fliegengewicht kannst auf der dünnen Isomatte schlafen“, bestimmte die drei Jahre ältere Nina kurzerhand und ausnahmsweise gab sich der 12-jährige Robin mal ohne zu protestieren geschlagen, denn im Moment dachte er nur noch ans Essen. Es duftete bereits verführerisch nach Spaghetti Bolognese aus der alten Küche. Das hatte inzwischen bereits Tradition, denn immerhin fand diese Kriminacht im Jahre zweitausendneun nun schon zum vierten Mal statt. Da der Andrang immer größer geworden war, hatte sich Petra entschlossen, die Kriminacht an zwei Nächten hintereinander anzubieten und am heutigen ersten Tag waren acht Grundschulkinder im Alter zwischen sechs und neun Jahren gekommen. Als Tino zum Essen rief, stürmten alle ins Bürostüble und versammelten sich um den großen Tisch. Wer zu spät kam, musste sich an den kleineren Tisch daneben setzen. Nina, mit ihren fünfzehn Jahren schon eine große Hilfe, trug nacheinander die dampfenden Spaghetti hinüber. Sie wunderte sich wie jedes Jahr, dass es immer noch Kinder gab, die nur Nudeln ohne Soße aßen oder nur ganz winzige Portionen. Die Spaghetti ihrer Eltern waren doch wie immer soooo lecker! Aber selbst schuld – wer nichts wollte, hatte eben Pech gehabt. Alternativen gab es nicht! Dafür aber langten andere kräftig zu und manche verlangten sogar noch einen Nachschlag, was die Köche natürlich besonders freute. Was die beiden Erwachsenen allerdings überhaupt nicht freute, war die Riesen–Sauerei, die nach dem Essen auf dem Tisch übrig blieb. Aus jedem Teller ragte eine lange Nudel heraus und klebte nun auf der schwarzen Plastiktischdecke. In der Mitte des Tisches lag eine Nudel in Form eines Eis, daneben eine in Herzform und eine hatte sogar Ähnlichkeit mit einem Viereck. Die Kinder hatten ihre Teller stehen lassen dürfen, da in der Küche nur wenig Platz für das schmutzige Geschirr war. Aber als Petra und Tino nun den Tisch abräumen wollten und die Sauerei sahen, riefen sie die Kinder nochmals zurück zu den Tischen. „Hinterlasst ihr zuhause euren Essplatz auch immer so?“, wollte Tino wissen. Die Kinder schüttelten nur ratlos die Köpfe. Keiner war sich einer Schuld bewusst, keiner wollte es gewesen sein. „Wir haben zwar nicht alle aufgegessen, aber diese komischen Muster hier hat keiner von uns gelegt!“, empörte sich Anna aus der Vierten und alle beteuerten einhellig, dass sie das nicht waren. Dennoch musste es jemand gewesen sein. Es ließ sich allerdings, zumindest im Moment, nicht rauskriegen. Also entließen die beiden Erwachsenen kopfschüttelnd und ein bisschen sauer die Kinder wieder zum Spielen. Kaum waren die Kinder außer Sichtweite, schimpfte Nina aus der Küche: „Wer hat das Geschirrtuch in die Spaghettisoße geworfen?“ „Was zum Teufel …“, setzte Petra an und hastete hinüber in die Küche. Als sie die Bescherung sah, ließ sie abermals einen Brüller in Richtung Kinder los, was sonst gar nicht ihre Art war. „Wer war das nun schon wieder? So eine Sauerei!“ Die Kinder trotteten mit betretenen Gesichtern näher und sahen sich ihrerseits die Bescherung an. Wieder beteuerten sie einhellig, dass keiner von ihnen auch nur auf so eine Idee gekommen wäre! „Wir sind doch so froh, dass wir hier sein dürfen. Wir würden doch niemals so was machen – wirklich nicht!“, schwor Max aus der dritten Klasse. Das wollte den Erwachsenen schon einleuchten, aber wer sollte es sonst gewesen sein? Da hatte Nina eine Eingebung und sie fragte: „War die Eingangstüre die ganze Zeit über offen?“ „Natürlich. Es ist doch noch früh am Abend und ich hatte den Kindern erlaubt, auch draußen ums Haus herum zu spielen. An was denkst du dabei?“, wollte ihre Mutter wissen, obwohl ihr gerade selbst dazu etwas eingefallen war. „Na ja. Es könnte doch sein, dass sich jemand während des Essens reingeschlichen und unbemerkt diese ganze Sauerei veranstaltet hat“, meinte das Mädchen und sprach damit aus, was auch ihre Mutter gerade gedacht hatte. „Nun gut. Wenn es also von euch keiner war, müssen wir wohl doch abschließen und das Draußenspielen ist ab sofort gestrichen!“, bestimmte Petra energisch und erntete damit Kopfgeschüttel und mürrische Mienen. Das fing ja gut an in diesem Jahr, dachte die Leiterin der Bibliothek und seufzte. Sie war ein Mensch, der immer um Harmonie und einen freundlichen Umgangston bemüht war, aber diese Sauerei hier hatte sie doch etwas wütend gemacht. In der Hoffnung, dass diese Übernachtung nun wieder in ruhigeren und vor allem saubereren Bahnen verlaufen würde, machte sie sich mit ihrem Mann seufzend an die Aufräumarbeiten. Unsichtbare Bewohner Was niemand ahnte und bisher auch noch nie jemand bemerkt hatte ... in der Bücherstube lebten seit circa sechshundert Jahren die Bäuchlins. Es sind für uns Menschen unsichtbare kleine Wesen, nicht größer als ein Liter-Bierkrug. Die Bäuchlins können sehr, sehr alt werden und deshalb leben heute noch die Enkel der ersten Bäuchlins, die sich diesen Hof als ihren Wohnsitz ausgesucht hatten. 1403 zog die Ururoma und 1408 der Ururopa in den Bäuchlinshof, wie er ursprünglich mal geheißen hatte, ein. 1524 kam dann deren Sohn auf die Welt und die 1533 geborene Uroma zog mit fünfzig Jahren auch noch auf diesen Hof und tat sich mit Uropa zusammen. Aus dieser Verbindung ging dann die Oma Berba 1686 hervor und diese Oma lebt auch heute noch. Opa Bomba, der 1693 geboren wurde, zog Mitte des 18. Jahrhunderts auf den Bäuchlinshof und lebt auch heute noch hier.

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