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Harald Schäfer
Der Berliner ist meist aus Posen ...
Blätter zur ostpolitischen Bildungsarbeit

Taschenbuch Juli 2017
316 Seiten | ca. 14,8 x 21,0 cm
ISBN: 978-3-96014-244-7


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„Der Berliner ist meist aus Posen oder Breslau“ – diese Feststellung Kurt Tucholskys (1890–1935) ist auch heute noch sichtbar im öffentlichen Raum Berlins. Posener haben deutliche Spuren in der Topographie der Stadt hinterlassen. Der heutige Berliner ist das historische Produkt einer kontinuierlichen Zuwanderung in die Stadt.
Der Charakter einer Stadt wird von Einwanderern nachhaltig verändert und geprägt, die auf der Suche nach einem besseren Leben ihre alte Heimat verlassen und zu (Mit-)Bürgern ihres neuen Lebensmittelpunktes werden.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte Berlin eine stürmische wirtschaftliche Entwicklung. Mit den französischen Reparationen nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, die sich auf ca. 4,5 Milliarden Reichsmark beliefen, versuchte Deutschland, den industriellen Rückstand gegenüber anderen europäischen Ländern aufzuholen. Die Reichshauptstadt war der ideale Standort für etliche innovative Unternehmer, die den Grundstein ihres wirtschaftlichen Erfolges in Berlin legten.

Arbeitskräfte wurden benötigt – die vor allem aus Brandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen, aus Posen und Schlesien nach Berlin kamen. Die Einwohnerzahl Berlins und der 1920 eingemeindeten Städte wuchs in den Jahren von 1871 bis 1910 von rund 930.000 auf 3,7 Millionen Menschen. Mit der Gründung des Deutschen Reiches war Berlin die Hauptstadtfunktion zugefallen – Berlin war damit u. a. ein attraktiver Anziehungspunkt für initiative und kreative Persönlichkeiten. Die Berliner Universität wirkte wie ein Magnet auf die Abiturienten des preußischen Ostens. Und so verwundert es nicht, dass seit Anfang des 18. Jahrhunderts (und weit bis in das 20. Jahrhundert hinein) in Berlin stets mehr „Zugezogene“ als dort Gebürtige lebten. Heute haben rund 1 Million der 3,4 Millionen Bürger Berlins einen Migrationshintergrund.
In weniger als 300 Jahren hat sich Berlin dank stetiger Zuwanderung von einer Ackerstadt im sumpfigen Land zu einer der weltweit bedeutendsten Metropolen entwickelt.
Die Zuwanderung und allmähliche Eingliederung von Menschen verschiedenster Herkunft, Nationalität und/oder Konfession war eine der wichtigsten Begleiterscheinungen bei der Herausbildung der modernen europäischen Metropolen.
Somit entspricht Zuwanderung der klassischen „Win-Win-Situation“: Mit der Aufnahme von Migranten erhofft man sich den „Import“ von noch nicht vorhandenen Kenntnissen und Fertigkeiten. Migranten wiederum erhoffen sich bessere Lebensbedingungen.

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