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Hannes Lange
Aufgucken musst du, Junge


Taschenbuch Februar 2011
564 Seiten | ca. 14,8 x 21,0 cm
ISBN: 978-3-942693-63-9


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Hannes Lange, der Buchautor und Sohn des Malers Wilfried Lange, wurde 1954 geboren. Er lebt ebenfalls in Rheinland-Pfalz. Das Buch entstand nach Originalaufzeichnungen seines Vaters, die eigentlich nur für seine Söhne bestimmt waren und erst nach dessen Tod gelesen werden sollten. Aber Wilfried Lange gehört zu der Generation, die man als „Zeitzeugen“ bezeichnen kann. Heute, nach über sechzig Jahren Frieden, darf die Erinnerung an die „Schwere Zeit“ nicht verloren gehen. Denn nur, wer die Wurzeln kennt, kann die Zukunft meistern. Und so entstand, mit Einverständnis des Vaters, dieses Buch. Geschrieben, um Menschen der vergangenen Zeit besser verstehen zu können, sich selbst zu besinnen und nicht zu vergessen. Aber lachen soll und kann man auch, versprochen.
Warum ich solche panische Angst hatte? Davon berichte ich jetzt ...

Ende April 1945 war ich noch einmal in Radebeul zum Einkaufen gewesen. Als ich schon auf dem Heimweg war und am Steinbruch bei der „Meierei“ vorbeikam, hatte mich etwas neugierig gemacht. Ich ging hin, kletterte zu einem Gebüsch und fand dahinter eine Menge Kisten, wüst durcheinander geworfen, es sah aus wie abgekippt – manche waren offen. Daneben lagen Panzerfäuste. Wie magisch zog es mich näher, überall Gewehre und Pistolen, dazu Munition. Massenhaft! In einer Kiste mit zersplittertem Deckel entdecke ich eine Pistole, mattschwarz, mit kurzem Lauf. Ich nehme sie in die Hand, ein seltsames Gefühl durchdrang mich. Was ich mir dabei gedacht habe, kann ich nicht mehr sagen. Ob ich überhaupt nachgedacht habe? Sicher nicht wirklich, ich öffnete also meine Aktentasche und steckte sie hinein. Dazu noch drei Schachteln mit Patronen – dann ging ich schnell fort, ich blickte mich laufend um, aber es ist kein Mensch zu sehen. Daheim angekommen, versteckte ich die Waffe erst einmal im Garten, abends, als es dunkel ist, holte ich sie mir heimlich auf mein Zimmer. Gott allein weiß, welcher Teufel mich da geritten hat!
Mein Zimmer war zum Teil unter die Bodentreppe gebaut, anschließend ein kleiner, keilförmig verlaufender Raum, in dem ich mich als Kind oft versteckt hatte. Später war an dieser Stelle ein Regal eingebaut worden, wo ich meine Spielsachen aufbewahrte. Ein Vorhang trennte diesen Teil des Raumes ab. Dort war es völlig dunkel, nur bei Tageslicht konnte man ein wenig sehen. Ganz hinten war ein Schlussbrett angeschraubt, eine Männerhand hätte dahinter noch Platz gehabt. Nur von oben konnte man hineinlangen. Dort hatte ich „meine“ Waffe versteckt. Mein Sekretär (nicht der, den ich jetzt habe) hatte drei kleine Geheimfächer hinter einem offenen Sichtfach. Dort hinein hatte ich die Munition gelegt. Durch die ständig neuen Aufregungen hatte ich die Sache völlig vergessen, ja, bis zu dem Moment, als der Russe mir in meinem Zimmer den Gewehrlauf in den Rücken bohrte ...

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