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Jule Heck
Tod im Schatten der Burg - Lebendig begraben


Taschenbuch November 2013
398 Seiten | ca. 12,5 x 19,0 cm
ISBN: 978-3-86468-578-1
ISBN (E-Book): 978-3-86468-586-6



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In der mittelhessischen, historisch geprägten Kleinstadt Münzenberg verschwindet der Jugendliche Benjamin Dreiseitel. Das Ermittlerduo Alexander Henneberg und Cosima von Mittelstedt, von ihren Kollegen nur Henne und Co genannt, von der Wetterauer Kriminalpolizei wird von ihrem Chef mit dem Fall betraut.

Was sich zunächst als Flucht eines arroganten und verwöhnten jungen Mannes vor einer strengen Familienhierarchie darstellt, entpuppt sich als verzwickter Kriminalfall mit vier Toten, die auf grausame Art und Weise ums Leben kommen. Henne und Co gehen mit höchst unkonventionellen Methoden an die Aufklärung der Fälle heran.

Die Autorin ermöglicht dem Leser entlarvende Einblicke hinter die Kulisse einer vermeintlich wohlgeordneten Gesellschaft. Da sie es ganz bewusst unterlässt, alle Situationen bis ins kleinste Detail zu beschreiben, wird die Phantasie des Lesers angeregt und gibt ihm Freiraum für eigene Vermutungen und Interpretationen. Dadurch wird eine Spannung aufgebaut, die in einer verblüffenden Aufklärung des Falles endet.

Damit entzündeten die Feuerwehrleute die Papierfetzen und Kartons, die man zwischen das dürre Holz gestopft hatte. Die dünnen, ausgetrockneten Äste fingen ziemlich schnell an zu brennen und innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich ein glühender Feuerball. Die Zuschauer wichen vor der knisternden Hitze zurück und beobachteten die Flammen vom Nachbargrundstück aus. Man versorgte sich mit Kaffee und Kuchen oder kalten Getränken und ließ sich auf den bereitgestellten Bänken an den Biertischen nieder. Ein Teil der Feuerwehrleute achtete darauf, dass dem Brandherd niemand zu nah kam, während ein anderer Teil einsatzbereit am Löschschlauch stand.

Der Mann im Rollstuhl war mit seinem elektrischen Gefährt ebenfalls vor den Flammen zurückgewichen. Auch ihm war auf der rechten Seite des Astwerks etwas merkwürdig vorgekommen. Aber er hielt sich mit irgendwelchen Äußerungen zurück. Er wusste, dass die starken Medikamente, die er seit vielen Jahren nehmen musste, durchaus zu Bewusstseinsstörungen und Halluzinationen führen konnten. Deshalb war er nicht sicher, ob er im Astwerk wirklich einen menschlichen Arm gesehen hatte.

Benjamin hörte Stimmen und das Knistern eines Feuers. Die Erinnerung an das Großereignis in Ober-Hörgern holte ihn brutal in die Wirklichkeit zurück. Seit Stunden lag er nun hier im Dreck, ohne dass ihn jemand entdeckt hatte. Auch der kleine Hund war wieder verschwunden. Neue Hoffnung verdrängte kurzfristig seine Verzweiflung. Vielleicht würden ja spielende Kinder auf ihn stoßen.

Der Stadtbrandinspektor ging in gebührendem Abstand um den Brandplatz herum und achtete darauf, dass sich das Feuer nicht über die abgesteckte Linie ausbreiten konnte. Das dürre, ausgetrocknete Astwerk der Pappeln brannte ziemlich schnell herunter. Eine Gefahr schien nicht zu bestehen. Auch nicht auf der rückwärtigen Seite zum Flussbett der Wetter hin.

Er glaubte einen merkwürdigen Geruch wahrzunehmen, etwas süßlich, wie verbranntes Fleisch. Vielleicht hatte sich ein Kaninchen oder ein Fuchs in dem Astwerk aufgehalten. Das war nicht auszuschließen. Er behielt den Gedanken jedoch lieber für sich. Das erklärte auch das lang anhaltende Bellen seines Kurzhaardackels Anton, der am Morgen für längere Zeit verschwunden war.

Annedore erlangte das Bewusstsein. Sie hörte Stimmen und rege Betriebsamkeit um sich herum. Sie konnte sich immer noch nicht bewegen. Irgendetwas lastete schwer auf ihr und nahm ihr die Sicht. Es war, als wäre sie lebendig begraben. An ihrem Mund und der Wange klebte eine übel riechende Masse – Kotze. Sie brauchte Hilfe, wollte rufen, auf sich aufmerksam machen, aber es gelang ihr trotz größter Anstrengung nicht, einen Ton hervor zu bringen.

Verzweifelt versuchte sie die Last von sich abzuschütteln, aber ihre Kraft reichte nicht aus. Nur die Stimmen um sie herum verstummten nicht. Das einsetzende Knistern und die ansteigende Wärme, die sich schnell in eine unerträgliche Hitze verwandelte, machten ihr plötzlich bewusst, wo sie sich befand. Sie spürte, wie sich ihre Haut zusammenzog, die Haare versengten und die Hitze ihr Blut zum Kochen brachte. Der Geruch von verbranntem Fleisch drang in ihre Nase, ihrem eigenen Fleisch, dass erbarmungslos vom Feuer aufgefressen wurde. Nur die Gnade tiefer Bewusstlosigkeit ersparte ihr die qualvollen Schmerzen eines schrecklichen Feuertodes.

verfasst von Gordon am 31.03.2015:BewertungssternchenBewertungssternchenBewertungssternchenBewertungssternchenBewertungssternchen
Sehr gutes Buch!

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